Dienstag11. November 2025

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Suu Kyi gewinnt Parlamentssitz

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Birmas Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi (66) hat bei den Nachwahlen einen Sitz im Parlament gewonnen.

Nach Hochrechnungen der Partei gewann die NLD mehr als 30 der insgesamt 45 zu vergebenden Mandate. In drei weiteren Wahlkreisen in der Unruheregion Kachin wurde die Stimmabgabe aus Sicherheitsgründen ausgesetzt.

Bei der Wahl ging es nur um 45 der insgesamt 1160 Parlamentssitze, doch hatte der Wahlgang hohen symbolischen Wert: Es war das erste Mal, dass sich die jahrelang verfolgte Dissidentin den Wählern stellen durfte. Auch für ihre Partei ist der Einzug ins Parlament ein Novum: Die NLD hatte zwar 1990 schon einmal Wahlen gewonnen, doch ignorierte die Militärjunta das Ergebnis. Sie ließ erst 2010 erneut wählen und stellte dabei sicher, dass das Militär und die militärnahe Partei USDP mehr als 80 Prozent der Sitze im Parlament kontrollieren.

Kleine Oppositionspartei

Die NLD bleibt damit auch bei 30 gewonnen Mandaten eine verschwindend kleine Oppositionspartei. Die Nachwahl gilt aber als wichtiger Test für die nächsten Parlamentswahlen 2015. „Das Ergebnis wird großen Einfluss darauf haben, was 2015 passiert“, sagte Suu Kyi vor Öffnung der Wahllokale. Sie hat eine Kandidatur als Präsidentin nicht ausgeschlossen.

In vielen Wahlkreisen herrschte am Sonntag Volksfeststimmung. In Rangun waren schon am frühen Morgen die Straßen verstopft. Vor der Parteizentrale in Rangun jubelten Hunderte NLD-Anhänger „Mutter Suu, Mutter Suu“. Suu Kyi hatte jahrelang gegen die Militärherrschaft in ihrem Land gekämpft und stand mehr als 15 Jahre unter Hausarrest.

Mehr als 6,8 Millionen Menschen waren am Sonntag dazu aufgerufen, 45 der 1160 Sitze in mehreren Parlamentskammern nachzubesetzen. Erstmals durfte sich Suu Kyi den Wählern stellen. Der Symbolwert des Wahlgangs wurde deshalb als riesig eingeschätzt. Sollte sie wie erwartet ins Parlament einziehen, kann sie auch offiziell als Oppositionsführerin der Regierung von Präsident Thein Sein gegenübertreten.