Luxemburg weist im Vergleich zu den 47 Europaratsländern die höchste Selbstmordrate in den Gefängnissen auf. Das geht aus einem Bericht des Europa-Rates am Dienstagmorgen hervor.
In den letzten 70 Jahren haben sich rund 60 Häftlinge in Luxemburg das Leben genommen. Die Suizidrate in Luxemburg liegt bei 31,1 auf 10000 Häftlinge.
„Luxemburg wird in der Europaratsstatistik mit größeren Nationen verglichen. Am Ende ergibt sich daher ein verzerrtes Bild der Lage“, erklärt Vincent Theis, Generaldirektor der Haftanstalt in Schrassig. „Sich auf Statistiken zu begrenzen ist in diesem Fall der falsche Weg. Was Luxemburg betrifft, sollte eine Analyse ‚cas par cas‘ unternommen werden. Ein Selbstmordfall mehr und wir sind die großen Verlierer in der Statisik“, stellt Vincent Theis fest und fügt hinzu: „2008 hatten wir keinen Suizidfall. Damals war Luxemburg der große Gewinner.“
Präventionsarbeit auf Hochtouren
Die Haftanstalt in Schrassig hat vor 14 Jahren Maßnahmen ergriffen, um potenzielle suizidäre Insassen zu erkennen. Seither wird in Schrassig viel Präventionsarbeit geleistet, so Theis. In diesem Zusammenhang wurden mehrere Zellen mit Kameras ausgestattet. Häftlinge die Selbstmordabsichten hegen oder den Anschein erwecken sich irgendwas anzutun zu wollen, werden in solch eine Beobachtungszelle gebracht. Letztes Jahr wurden die Beobachtungszellen rund 340 mal belegt.
„Jeder Suizidfall ist für uns sehr tragisch und wir tun unser Bestes diesen verzweifelten Akt zu verhindern“, versichert Vincent Theis.
De Maart

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