Staat reicht Bistum die Hand

Staat reicht Bistum die Hand
(Mark Lennihan)

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Holz vom Kreuz und Stück des Schwammes Jesu erworben - Geschenk an die Kirche

Unlängst ergab sich die Möglichkeit, eine einzigartige Reliquie aus Zeiten der Kreuzzüge zu erwerben. In der Tat hatte Papst Benedikt (der ehemalige Münchener Kardinal Ratzinger) seinen Nachfolger Papst Franziskus gebeten, ein Exponat aus der Residenz der bayrischen Hauptstadt zu veräußern: Der erlöste Gewinn sollte im Zuge der Abwendung vom Prunk an karitative Werke gehen.

In diesem Fall der Stiftung für Missbrauchsopfer katholischer Pfarrer. Während ihren jeweiligen Audienzen beim Papst von Staatsminister Bettel und Umweltministerin Dieschbourg kam das Gespräch auf eben diese Reliquie, die für die – zugegeben bescheidene – Summe von 12 Millionen zum Kauf stand.

Zuvorkommend bei Verhandlungen

Angesichts der Verwendung der Gelder, aber auch um dem Bistum für seine zuvorkommende Haltung bei den Verhandlungen im Rahmen der Trennung von Staat und Kirche zu danken, entschloss der Regierungsrat sich nun zum Erwerb des heiligen Holzes und Schwamms. Franziskus erklärte sich sogar bereit, ein Authentizitätszertifikat für die kunstvoll eingefassten und dekorierten Objekte, denen eine heilende Wirkung zugesprochen wird, auszustellen.

Eigentlich sollte die Reliquie bereits zu Ostern an Erzbischof Hollerich überreicht werden; die Auslieferung verzögerte sich allerdings, da ein renitenter Mitarbeiter der Münchener Residenz das Stück weiter in der bayrischen Hauptstadt sehen und es nicht hergeben wollte.

Bistum erfreut über die Geste der Regierung

Das Personalproblem konnte mittlerweile gelöst werden und dem Vernehmen nach soll die Reliquie nun gemeinsam mit der Muttergottesstatute den Gläubigen nun während der Schlussprozession erstmals gezeigt werden.

Das Bistum, das sich äußerst erfreut über die Geste der Regierung zeigte, erhofft sich nun auch eine positive Wirkung auf die Vereinigung der Kirchenfabriken Syfel („Syndicat des fabriques d’église du Luxembourg asbl.“), deren Vertreter den Vertrag zwischen Staat und Bistum immer noch nicht akzeptieren wollen.
Laut Erzbischof Hollerich rechnet die Kirche sogar damit, der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier mittelfristig Konkurrenz machen zu können, auch wenn der Rock Jesus näher war als das Kreuz …

Miniaturrepliken der Reliquie können übrigens ab sofort schriftlich beim Bistum bestellt werden. Der Preis für die limitierte und numerierte Auflage beträgt 1.200 Euro/Stück.