Dienstag11. November 2025

Demaart De Maart

Spanien rutscht in die Rezession

Spanien rutscht in die Rezession

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die spanische Wirtschaft ist endgültig am Boden. Vor allem die Banken siechen dahin. Und ein Ende ist laut Ökonomen nicht abzusehen.

Spanien hat am Donnerstag erfolgreich den Kapitalmarkt angezapft, muss dafür aber deutlich tiefer in die Tasche greifen. Das hoch verschuldete Land begab drei- und vierjährige Staatsanleihen im Volumen von insgesamt knapp 2,5 Milliarden Euro. Die Durchschnittsrendite kletterte aber trotz der robusten Nachfrage bei allen Anleihen über das Niveau der vorherigen Auktion. Für die vierjährigen Papiere sind nun sogar Zinsen von rund fünf Prozent fällig nach zuletzt 3,374 Prozent. Das Land geriet angesichts der ungewissen Entwicklung in Griechenland zuletzt wieder ins Visier der Finanzmärkte: Die Renditen für zehnjährige Papiere waren auf mehr als sechs Prozent geklettert. Regierungschef Mariano Rajoy sah sich am Mittwoch veranlasst, zu warnen, das Land könne bald Schwierigkeiten bekommen, wenn die Renditen weiter steigen sollten.

Zumindest eine schlechte Nachricht des Tages bestätigte sich unterdessen nicht: Das spanische Wirtschaftsministerium ließ eine Meldung der Zeitung „El Mundo“ dementieren, wonach Kunden der kriselnden Sparkasse Bankia massiv Geld von den Konten abzogen. Und das, obwohl der Staat vor einer Woche Milliarden in die Bank pumpte und die Kontrolle über die zweitgrößte Sparkasse des Landes übernahm. „Es ist nicht wahr, dass es einen Geldabfluss bei der Bankia gibt“, sagte Vize-Wirtschaftsminister Fernando Jimenez Latorre. Die Zeitung schrieb, Bankia habe im Laufe einer Woche mehr als eine Milliarde Euro an Einlagen verloren.

Rezession bestätigt

Die größte Sorge des Landes, das versucht, seinen Haushalt zu sanieren, ist die Bankenlandschaft, die unter den Folgen der Immobilienkrise ächzt. Noch ist unklar, wie hoch die Kosten nach dem Platzen der Blase sein werden. Vergangene Woche ordnete die Regierung an, die Branche müsse weitere 30 Milliarden Euro an Rückstellungen bilden. Von der Wirtschaftsentwicklung ist kein Rückenwind zu erwarteten: Das Land ist nach endgültigen Berechnungen der nationalen Statistikbehörde in die Rezession gerutscht.

Das Minus betrug im ersten Quartal 0,3 Prozent verglichen zum vierten Quartal 2011, wie das Amt auf Basis endgültiger Daten mitteilte. Zum Vorjahresquartal fiel der Rückgang mit 0,4 Prozent sogar noch größer aus. Auch Ende 2011 war die spanische Wirtschaftsleistung bereits geschrumpft. Volkswirte gehen davon aus, dass sich die Wirtschaftsschwäche auch noch über das erste Quartal hinaus fortsetzen wird.