Montag17. November 2025

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„So schnell wie möglich raus aus dem Wagen“

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LUXEMBURG – Regelmäßig kommt es zu tödlichen Unfällen auf der Autobahn, weil Straßenbenutzer ein anderes verunglücktes Fahrzeug übersehen. Was zum Beispiel tun, wenn man auf der Überholspur der Autobahn eine Panne hat?

Am Donnerstag wurde eine hochschwangere Frau auf der A1 tödlich verletzt, als sie mit ihrem Wagen quer in der Fahrbahn stand und ein weiteres Fahrzeug in den Wagen hineinraste. Im Juli 2011 starben bei einem Unfall zwei Personen, als ein Auto auf dem Pannenstreifen von einem anderen Wagen erfasst wurde. Vor einigen Monaten verlor eine Familie aus den Niederlanden ihr Leben, als sie auf der Pannenspur auf den Abschleppdienst warteten. Regelmäßig kommen Menschen zu schaden, wenn sie auf der Autobahn eine Panne haben oder sich nach einem Crash falsch verhalten.

Das Einhalten einiger elementaren Regeln helfe jedoch, das Unfallrisiko nach einem unverletzt überstandenen Crash oder bei einer Panne zu reduzieren, erklärt der Polizeisprecher, Serge Arendt Tageblatt.lu. Die Autoinsassen, die auf der Autobahn einen Unfall hatten, sollen sich so schnell wie möglich aus dem Unfallauto entfernen, wenn sie nicht verletzt sind. Es wird geraten, sich in entgegengesetzter Fahrtrichtung hinter die Leitplanke in Sicherheit zu bringen. So wird verhindert, dass im Fall, wo jemand auf den liegengebliebenen Wagen auffährt, die Insassen durch Trümmerteile verletzt werden, erklärt Serge Arendt.

Warnblinker und Weste

Die Fahrer sollen auch sofort die Warnblinker einschalten und die Sicherheitsweste anziehen. In Luxemburg muss mindestens eine Weste im Fahrzeug mitgeführt werden. Es sei aber auf jeden Fall besser, wenn Westen für alle Insassen in Wagen wären, so Arendt. Anschließend wird geraten, die Polizei oder den Notruf zu verständigen.

Im Falle einer Panne gelten dieselben Regeln, wie bei einem Unfall. Auch hier heißt die Devise: So schnell wie möglich weg vom Wagen, sogar wenn er auf der Überholspur der Autobahn liegen geblieben ist. Wenn der Motor noch läuft, sollte der Wagen auf dem Pannenstreifen oder auf einer Landstraße so nah wie möglich am Straßengraben abgestellt werden. Der Motor muss ausgeschaltet sein. Es wird geraten, den Wagen vorsichtig, wenn möglich auf der Beifahrerseite, zu verlassen und sich vom Auto zu entfernen. Brennende Autos sollte man nur versuchen zu löschen, wenn man sich nicht in Gefahr begibt, betont Serge Arendt.

Jedes Fahrzeug muss des Weiteren ein Warndreieck mit sich führen. Nach einem Unfall oder bei einer Panne sollte es mindestens 100 Meter vor dem immobilisierten Fahrzeug aufgestellt werden.

Nicht den Helden spielen

Verkehrsteilnehmer, die als Erste an einem Unfallort eintreffen oder bei einer Panne helfen wollen, sollen sich aber auf gar keinen Fall auf die Straße stellen und versuchen zum Beispiel mit einer Taschenlampe die herannahenden Fahrzeuge abzubremsen. Dieses Verhalten sei äußerst gefährlich, warnt der Polizeisprecher. Vielmehr sollte man den Insassen des verunfallten oder liegen gebliebenen Wagens helfen, sich in Sicherheit zu begeben, gegebenenfalls erste Hilfe leisten und den Notdienst rufen.

Seit Oktober ist in Luxemburg die Jagdsaison eröffnet. Die Polizei rät den Autofahrern, in Straßenabschnitten, wo Wildwechsel herrscht, langsam zu fahren. Man soll auch beide Straßenseiten aufmerksam im Auge behalten. Wenn ein Tier auf der Fahrbahn auftaucht, wird geraten zu bremsen, abzublenden und zu hupen. So kann man das Wild von der Fahrbahn scheuchen. Wenn der Zusammenstoß unausweichlich ist, soll man so stark wie möglich abbremsen und keine abrupten Lenkbewegungen machen.