Donnerstag30. Oktober 2025

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Schludriger Umgang mit Passwörtern

Schludriger Umgang mit Passwörtern
(Reuters)

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Peinliche Panne: Rund 49.000 Gesundheitsakten der "Médico-sportif" wurden gestohlen. Jemand hatte sein Passwort liegen lassen. Das Sportsministerium hat das Centre informatique de l' Etat angewiesen Anzeige zu erstatten.

Knapp 49.000 Datensätze der „Médico-sportif“-Datenbank sind durch Nachlässigkeit gestohlen worden. Es handelte sich dabei um persönliche Informationen, die eigentlich nicht an die Öffentlichkeit hätten gelangen dürfen. Dies bestätigte am Donnerstagnachmittag Justizminister François Biltgen in einer eilig herbeigerufenen Pressekonferenz. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Ermittlungen laufen, heißt es, ohne Details zu nennen.

Es handle sich hierbei nicht um einen Hacker-Angriff, sondern um einen menschlichen Fehler, versuchte der Minister zu beschwichtigen. Ein Angestellter habe im Büro ein Passwort vergessen. Damit verschaffte sich wenig später eine unbekannte Person Zugriff auf die ärztlichen Gutachten der vergangenen sieben Jahre.

Kein besonderer Schutz

Das staatliche Informatik-System sei offen. Beamte könnten von Zuhause auf das interne System zugreifen. Allerdings braucht man dafür ein USB-Stift, Passwort und eine Kenn-Nummer. Dies wird von der Piratenpartei heftig kritisiert. Der Personenkreis, der Einblick zu den Daten erhält, muss strengsten Kriterien unterliegen, heißt es.

Bristant ist, dass die sensiblen Datensätze keinem besonderen Schutz unterlagen. „Die gestohlenen Daten waren nicht durch Luxtrust geschützt,“ so Biltgen. In diesem Zusammenhang sei jetzt die Sicherheit erhöht worden. Zudem seien die Mitarbeiter aufgefordert worden ihre Passwörter auszutauschen

Weitere Untersuchungen laufen

Ob weitere Datensätze aus anderen staatlichen Instanzen abgezogen wurden ist unklar. Hier laufen derzeit die Untersuchungen. Wann der Datendieb zugeschlagen hat ist ebenfalls unklar. Alle Staatsbeamten sollen in Zukunft in Kursen auf die Gefahren durch Datendiebstahl „sensibilisiert“ werden.

Heftige Kritik gab es Stunden zuvor von der Piratenpartei. Die Piraten sprechen von einem fahrlässigen Umgang mit den sensiblen Daten. Sie kritisieren die unprofessionellen und unseriösen Sicherheitsstandards beim Speichern solcher Daten.

Die Philosophie der Regierung in Sachen Datenschutz müsse sich nach Ansicht der Piraten grundlegend ändern. Sie verweisen dabei auf zukünftige Großprojekte wie Schülerdatenbank, e-Perso oder e-Santé.