Schlechtes Wetter behindert Sucharbeiten

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Meterhohe Wellen und starke Winde erschweren die Suche nach der verunglückten AirAsia-Maschine. Taucher konnten wegen des schlechten Wetters nicht eingesetzt werden.

Bergungsmannschaften haben nach dem Absturz der AirAsia-Maschine in Indonesien die ersten sieben Opfer geborgen. Die Leichen trieben vor der Küste Borneos im Meer, unweit der Stelle, wo der Radarkontakt zu dem Airbus A320 abgebrochen war. Es waren 162 Menschen an Bord – die Ermittler gehen davon aus, dass alle tot sind. Die Unglücksursache liegt noch im Dunkeln, die Hoffnungen richten sich auf die Auswertung der Flugschreiber.

Der Airbus A320 der Billigfluglinie AirAsia mit der Flugnummer QZ8501 war am Sonntag auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur vom Radar verschwunden. Die ersten Trümmer wurden am Dienstag gesichtet, 185 Kilometer südwestlich von Pangkalan Bun auf der Insel Borneo. Die Unglücksmaschine war erst sechs Jahre alt. AirAsia hat seit dem kommerziellen Start 2001 nie einen größeren Unfall erlebt.

Das Nachrichtenportal Tempo.co berichtete unter Berufung auf einen indonesischen Matrosen, das Wrack des Airbus sei auf Sonaraufnahmen in knapp 30 Metern Tiefe ausgemacht worden. Es habe mit dem Dach nach unten gelegen. Dagegen sagte der Chef der Rettungskräfte, Bambang Sulistyo: „Wir haben den Hauptteil des Rumpfs noch nicht gefunden.“

Schlechtes Wetter behinderte die Bergung weiterer Leichen und der gefundenen Wrackteile. „Die Wellen sind drei Meter hoch, und es geht ein starker Wind“, sagte Marinesprecher Yayan Sofyan dem Sender Metro TV. Zudem sei die Sicht schlecht. Nach Angaben der Rettungskräfte konnten deswegen auch entgegen der Planung keine Taucher eingesetzt werden.

Auch Schiffe aus Singapur und Malaysia waren beteiligt. Der Chef der malaysischen Marine twitterte ein Bild von Bord eines seiner Schiffe, das nach diesen Angaben die Notrutsche der Maschine bergen konnte, die am Dienstag aus der Luft gesichtet worden war.

Im hinteren Teil des Flugzeugs sind die wichtigen Flugdatenschreiber, die Gespräche im Cockpit und technischen Daten der Maschine aufzeichnen. Sie zu finden, hat nach der Bergung der Leichen höchste Priorität. Sie sind mit Unterwasser-Ortungsbaken ausgestattet, die 30 Tage lang jede Sekunde Ultraschallsignale aussenden. An der Absturzstelle in der Javasee ist das Meer selten mehr als 50 Meter tief. Dort können die Signale mit entsprechenden Geräten an der Wasseroberfläche aufgefangen werden.

Kein Notruf abgesetzt

Die Ermittler erhoffen sich von der Auswertung der Black Boxes Aufschluss über die Absturzursache. Der erfahrene Pilot hatte zwar eine Gewitterfront vor sich gemeldet. Das ist für Flugzeuge aber normalerweise kein Problem. Er setzte keinen Notruf ab. Der Chef der AirAsia-Gruppe, Tony Fernandes, sagte, es sei zu früh, über die Unglücksursache zu spekulieren.

Die Opfer und die Wrackteile sollen zunächst in den nächstgelegenen Küstenort gebracht werden. Das ist Pangkalan Bun auf der Insel Borneo. Dort stehen Särge bereit, in denen die Opfer zur Identifizierung an den Ausgangsflughafen Surabaya gebracht werden sollen. Nach Angaben von Marinesprecher Sofyan sind drei Leichen bereits identifiziert, darunter sei eine Stewardess. Die Angehörigen verfolgten die Bemühungen der Einsatzkräfte. „Ich hoffe, die Retter werden die Leichen finden“, sagte der Onkel eines Passagiers.