Schlachtplan gegen Demenz

Schlachtplan gegen Demenz
(Isabella Finzi)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Vergesslich, orientierungslos, verlangsamtes Denken: Demenz kann jeden treffen. Jetzt sagt das Gesundheitsministerium mit einem neuen Programm der tückischen Krankheit den Kampf an.

Demenz, eine Krankheit, die das Gehirn angreift, kann erst behandelt werden, wenn sie bereits ausgebrochen ist. Nichts desto trotz gibt es eindeutige Anzeichen, die eine Demenz-Erkrankung ankündigen. Diese frühzeitig erkennen und den Patienten eine gezielte Behandlung anbieten, das will das Gesundheitsministerium mit diesem Programm erreichen. Am Montag stellt Gesundheitsministerin Lydia Mutsch (LSAP) das „Programme Démence Prévention“ (PDP) vor.

PDP richtet sich an Menschen, bei denen eine Demenz in einem frühen Stadium festgestellt wurde, aber die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist. Mithilfe von verschiedenen Behandlungsmethoden soll der Ausbruch der Krankheit so lange wie möglich aufgehalten und der Verlauf der Krankheit „positiv beeinflusst“ werden.

Wer kann am PDP-Programm teilnehmen?

Der behandelnde Arzt ist hier die erste Anlaufstelle für die Patienten. Er stellt mit der Zustimmung des Betroffenen einen Aufnahmeantrag fürs PDP-Programm. Die Teilnahme an PDP ist freiwillig und kostenlos. Das Programm soll zunächst eine Laufzeit von sechs Jahren haben.

Darüberhinaus soll das Programm auch Menschen in ihrem Alltag unterstützen, die mit der Diagnose Demenz allein nicht zurecht kommen.

Gezielte Hilfe über Jahre hinweg

„Für jeden Teilnehmer werden die Risikofaktoren festgestellt und auf dieser Grundlage ein Vorbeugeprogramm ausgearbeitet. Der Betroffene wird jahrelang während seiner Krankheit begleitet und unterstützt“, erklärt Professor Dr. Tobias Hartmann, PDP-Koordinator für Luxemburg.

Zu diesem Zweck wird das Deutsche Institut für Demenzprävention sogenannte „Memory Coaches“ ausbilden. Das sind Menschen aus dem Gesundheitswesen, die Erfahrung in der Arbeit mit Demenzkranken haben und die eine spezielle Fortbildung bekommen.

„Durch das ‚Programme Démence Prévention‘ setzen wir uns für eine innovative Herangehensweise ein. Es geht mir darum, eine breite Debatte zur Früherkennung und angemessenen Begleitung nach der Diagnose von Demenz anzustoßen“, so Gesundheitsministerin Lydia Mutsch. In diesem Sinne habe das PDP einen „Modellcharakter“, unterstreicht die Ministerin.

Mehrere Akteure beteiligt

Das „Programme Démence Prévention“ wird vom Gesundheitsministerium im Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Demenzprävention, der Universität des Saarlandes und mehreren nationalen Partnern auf die Beine gestellt.

Mehrere Organisationen aus Luxemburg aus den Bereichen Ernährung, Sport, Medizin, Gehirntraining beteiligen sich am Programm. Darüber hinaus beteiligen sich verschiedene Gemeinden, der Club Senior sowie mehrere Allgemein- und Fachärzte und Kliniken am „Programme Démence Prévention“.