Rund 400 Abtrünnige bei Farc-Guerilla

Rund 400 Abtrünnige bei Farc-Guerilla
(Ricardo Maldonado Rozo)

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Bis zu 400 Guerillakämpfer der Farc-Guerilla wollen trotz des Friedensvertrags in Kolumbien nicht die Waffen niederlegen.

Wie Vizepräsident Óscar Naranjo am Dienstag dem Radiosender Caracol sagte, gebe es zwischen 250 und 400 Abtrünnige. Es handelt sich vor allem um Mitglieder der „Frente Primero“, die in der Amazonasregion aktiv war. Seit Februar sind rund 6800 Kämpfer in Entwaffnungszonen konzentriert, um die Waffen unter UN-Kontrolle abzugeben und um bis zum Sommer dort den Übergang in ein normales Leben vorzubereiten.

Die Führung der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ („Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia“) verbietet Abtrünnigen, weiter den Namen Farc zu gebrauchen und versucht sie unter Kontrolle zu bekommen. Die Farc-Führung will eine Partei gründen, zudem soll ein Fußballteam aus bisherigen Kämpfern und Opfern des Konflikts als „FC La Paz“ („FC Frieden“) in der Zweiten Liga an den Start gehen.

Es gibt aber Hinweise, dass in bisher von der Farc dominierten Gebieten andere Banden versuchen, die Kontrolle über den Drogenhandel zu übernehmen. Daher fordern betroffene Bürger in den oft abgelegenen Gegenden eine stärkere Präsenz des Staates ein. Dem Konflikt zwischen linken Guerillagruppen, rechten Paramilitärs und dem Militär fielen in über 50 Jahren rund 220 000 Menschen zum Opfer. Durch den Friedensprozess, für den Präsident Juan Manuel Santos 2016 den Friedensnobelpreis erhielt, sank die Zahl der Opfer bereits deutlich.