Rüge für RTL

Rüge für RTL
(Herve Montaigu)

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Die RTL-Sendung "Den Nol op de Kapp" hat von der "Autorité luxembourgeoise indépendante de l’audiovisuel" (ALIA) eine Verwarnung erhalten. Dies aufgrund der Ausstrahlung einer Reportage, die zur sogenannten RTL/Lunghi-Affäre geführt hat.

Die ALIA hat am 12. Januar eine Verwarnung gegen die von RTL Télé Lëtzebuerg ausgestrahlte Sendung „Den Nol op de Kapp“ ausgesprochen.

Es habe sich für die ALIA herausgestellt, dass beim Zusammenschnitt der Sendung Manipulation betrieben wurde um eine verfälschte Realität darzustellen. Zudem verstoße diese Manipulation gegen die Auflagen der Konzession von CTL-Ufa. Diese Auflagen schreiben vor, dass die Aufrichtigkeit der Information respektiert werden muss ebenso wie das Verfälschung des Bildmaterials bei der Montage verboten ist.

Beurteilung liegt nicht bei RTL

Nachdem nach der Ausstrahlung der Reportage, die von Marc Thomas realisiert wurde, am 3. Oktober 2016 ein riesiger Pressewirbel ausbrach, beschloss die ALIA auf Eigeninitiative hin einzuschreiten. Bei der Reportage ging es um einen Vorfall, der sich während eines Interviews zwischen dem Direktor des Mudam, Enrico Lunghi und der RTL-Journalistin Sophie Schram ereignete.

Im Rahmen seiner gesetzlichen Zuständigkeit habe die ALIA daraufhin untersucht, ob in diesem Fall die deontologischen Maßnahmen von RTL Télé Lëtzebuerg beachtet wurden, da es nicht im Ermessen von RTL liege das Verhalten des Mudam-Direktors zu beurteilen, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.

Verpflichtungen nicht erfüllt

Eine intensive Analyse der auf rtl.lu veröffentlichten Beiträge durch die ALIA habe ergeben, dass einerseits aus der Reportage rund 30 Sekunden des Interviews herausgeschnitten wurden und andererseits zwei Aussagen zusammengeschnitten wurden, die so ursprünglich nicht aufeinander folgten.

Die ALIA sei zu der Feststellung gekommen, dass RTL Télé Lëtzebuerg an die Verpflichtung gebunden sei ein qualitativ hochwertiges Programm anzubieten und auch eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Publikum zu erfüllen habe. Die Praxis, die jedoch bei der betroffenen Reportage angewandt wurde habe diese Pflichten jedoch nicht erfüllt, so die ALIA.

Dies ist nicht das erste Mal, dass RTL Télé Lëtzebuerg eine Rüge erhält. Bereits im Juli 2015, sprach die ALIA eine Verwarnung gegen den Sender aus. Damals hatte RTL den redaktionellen Inhalt mit kommerziellem Inhalt vermischt.