Rebellen rücken näher an Raka heran

Rebellen rücken näher an Raka heran
(Reuters)

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Ein von den USA unterstütztes Rebellenbündnis hat am Montag den Einmarsch in eine wichtige Bastion der Dschihadistenmiliz IS vermeldet.

Ein von den USA unterstütztes Rebellenbündnis hat am Montag den Einmarsch in eine wichtige Bastion der Dschihadistenmiliz IS vermeldet. Arabisch-kurdische Kampfeinheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) rückten nach eigenen Angaben in den Süden der seit Wochen belagerten Stadt Tabka vor. Dabei seien sie von intensiven Luftangriffen der US-geführten Militärallianz unterstützt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Bei einem dieser Luftangriffe seien drei Frauen und fünf Kinder getötet worden, erklärte die Beobachtungsstelle. Die Zivilisten seien in einem Auto getroffen worden, mit dem sie vor den Kämpfen fliehen wollten. Die Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle sind unabhängig nur schwer zu überprüfen.

Wichtiges Etappenziel

Die vollständige Einnahme von Tabka wäre ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Rückeroberung der IS-Hauptstadt Raka. Tabka liegt nur 55 Kilometer von Raka entfernt, wo das selbst ernannte Kalifat des Islamischen Staats (IS) sein Hauptquartier hat. Die SDF-Kämpfer hatten ihre Großoffensive zur Rückeroberung von Raka im November gestartet und nahmen bereits den Großteil der umliegenden Gebiete ein.

Seit Anfang April hatten die SDF die Stadt Tabka von allen Seiten umstellt. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau äußerte sich derweil zu den Aussichten für eine Untersuchung des Giftgasangriffs auf die Stadt Chan Scheichun. Damaskus sei „bereit, ein vollständiges Moratorium für die Aktivitäten seiner Truppen, Luftwaffe und Artillerie in dem Gebiet zu erklären“, wenn Ermittler in die von Rebellen kontrollierte Stadt entsandt würden, teilte das Ministerium am Montag in Moskau mit.

Mutmaßlicher Gasangriff

Die Experten sollten auch sicheren Zugang zur syrischen Luftwaffenbasis Al-Schairat erhalten, von der die Angriffe auf Chan Scheichun geflogen worden sein sollen, erklärte das Ministerium weiter. Bei dem mutmaßlichen Gasangriff waren am 4. April mindestens 87 Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Nach Erkenntnissen der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) wurde bei dem Angriff das Nervengas Sarin oder eine ähnliche Substanz eingesetzt.

Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in der syrischen Provinz Idlib hatte die US-Armee den Luftwaffenstützpunkt Al-Schairat mit Marschflugkörpern bombardiert. Syrien bestreitet eine Täterschaft. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurde der Markt von Chan Scheichun am Montag zum Ziel eines Luftangriffs. Dabei seien sieben Menschen getötet worden, unter ihnen ein Kind, teilten die Beobachter mit.