Rebellen erobern Stadt Dabik

Rebellen erobern Stadt Dabik
(AFP/Nazeer Al-khatib/AFP)

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Von der Türkei unterstützte syrische Rebellen haben nach übereinstimmenden Angaben die Stadt Dabik von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert.

Von der Türkei unterstützte syrische Rebellen haben nach übereinstimmenden Angaben die Stadt Dabik von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte übernahmen die Aufständischen am Sonntag unterstützt von türkischen Kampfjets und Artillerie die Kontrolle über die nordsyrische Ortschaft, nachdem sich die Dschihadisten dort zurückgezogen hatten. Der in Syrien breit vernetzten Organisation zufolge eroberten die Rebellen auch den Ort Sawran.

Hoher symbolischer Stellenwert

Die von der Türkei unterstützte Rebellengruppe Fastakim Union erklärte ebenfalls, dass sie nun Dabik kontrolliere. Die Stadt sei nach Gefechten mit den IS-Kämpfern erobert worden, erklärte die Gruppe. Im Internetdienst Twitter veröffentlichte sie Bilder, die Kämpfer inmitten weißer Lastwagen zeigen, die ihre Waffen in die Luft recken. Im Hintergrund ist offenbar Dabik zu sehen.

Die Stadt in der Provinz Aleppo unweit der Grenze zur Türkei ist zwar von geringer militärischer Bedeutung, hat für die Miliz aber einen hohen symbolischen Stellenwert.

Dabik war bisher ein zentraler Baustein der IS-Propaganda. Die Extremisten erklärten, dass nach alten islamischen Prophezeiungen Dabik der Schauplatz einer apokalyptischen Schlacht zwischen dem Christentum und dem Islam sein werde. Der IS benannte auch sein Online-Magazin nach der Stadt, die er 2014 eingenommen hatte.

Rückzug nach Al-Bab

Nachdem die türkischen Streitkräfte und die Rebellen zuletzt aber in Nordsyrien immer weiter vorgerückt waren, spielte der IS die Wichtigkeit von Dabik herunter. Es gebe einen Unterschied zwischen der weniger wichtigen Schlacht um Dabik und dem großen Dabik-Epos, hieß es auf einer weiteren Propaganda-Seite, Nabaa. Dennoch schickte der IS nach Angaben der Beobachtungsstelle noch wenige Tage vor der Niederlage in Dabik seine Elite-Einheit Dschaisch al-Isra dorthin.

Von Dabik hätten sich die Extremisten nun in ihre weit größere Bastion Al-Bab zurückgezogen, sagte Rebellenkommandeur Bakr. Die Stadt ist das nächste Ziel der von der Türkei unterstützen Kräfte.
Die Türkei war im August mit Bodentruppen und Panzern in Syrien einmarschiert, um den IS, aber auch kurdische Milizen in Nordsyrien zurückzudrängen.

Sicherheitszone

„Wir werden eine terrorfreie Sicherheitszone von 5000 Quadratkilometern ausrufen“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag. Einige der fast drei Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei könnten in diese Pufferzone zurückkehren.

Eine Waffenruhe ist allerdings weder dort noch in anderen Teilen Syriens absehbar. Bei einem Treffen von Außenministern der USA, Russlands und den Staaten der Region gab es am Samstag keine Einigung auf eine rasche Beendigung der Kämpfe im Bürgerkriegsland.

Das viereinhalbstündige Gespräch endete lediglich mit dem Bekenntnis, neue Ansätze für einen Frieden in Syrien auszuloten und weiter in Kontakt zu bleiben.