„Wenn, wie in 2010 das Konkursgeschehen auch in diesem Jahr nochmals zulegt, droht dem Großherzogtum erneut ein Rekordpleitenjahr. So könnte die Rekordpleitenzahl von 918 Konkursen in diesem Jahr nochmals erreicht oder gar übertroffen werden“, erklärt am Donnerstag Herbert Eberhard von Creditreform Luxemburg.
Im Gegensatz zur Nachbarregion Trier habe sich das Wirtschaftswachstum in Luxemburg nach der Krise langsamer entwickelt und darum keine positiven Auswirkungen auf das Insolvensgeschehen gehabt, heißt es weiter.
„Keine negative Entwicklung“
Besonders betroffen seien Firmen im kleinen und mittelständischen Bereich. Davon sind überwiegend Unternehmen (64 Prozent) betroffen, die älter als fünf Jahre sind. Besonders im Dienstleistungsgewerbe gab es 77 Prozent mehr Insolvenzen. Creditreform spricht hier von einem „expansiven Gründungsgeschehen“, was ingesamt aber keine negative Entwicklung darstellt. Die Analysten begründen dies mit einer niedrigen Schadenshöhe sowie einer geringen Zahl von Arbeitsplatzverlusten.
In der Baubranche bleibt die Zahl der Pleiten „stabil“ bei rund 9 Prozent am gesamten Konkursgeschehen. Beim produzierenden Betriebe konnte sich die Lage stabilisieren. Gegenüber dem Vorjahr gingen hier die Firmenpleiten um 59 Prozent zurück. Beim Handel sind es rund 13 Prozent weniger als 2010. Für den Analysten steht fest, dass die Luxemburger Unternehmen noch immer an den Folgen der Wirtschaftskrise knabbern.
De Maart

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