„Patricia“ zieht auf Mexiko zu

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An der Küste von Mexiko bereiten sich die Menschen auf das Schlimmste vor. Der stärkste Wirbelsturm seit Beginn der Aufzeichnungen dürfte meterhohe Wellen und heftigen Regen bringen.

Hurrikan „Patricia“ hat sich zum stärksten jemals registrierten Wirbelsturm in der westlichen Hemisphäre entwickelt und nahm am Freitag weiter Kurs auf die mexikanische Pazifikküste. Der Hurrikan der höchsten Kategorie 5 sollte am Nachmittag (Ortszeit) die Küste Mexikos erreichen. Das Zentrum des massiven Wirbelsturms lag zuvor knapp 235 Kilometer südwestlich der Stadt Manzanillo, wie der mexikanische Wetterdienst mitteilte. „Patricia“ erreicht Windgeschwindigkeiten von bis zu 325 Kilometern pro Stunde.

„Wir erwarten, dass ‚Patricia‘ auch an Land ein extrem gefährlicher Hurrikan der Kategorie 5 bleiben wird“, teilte das US-Hurrikan-Zentrum mit. Auf der sogenannten Saffir-Simpson-Skala für Hurrikane ist das die höchste Warnstufe. In den Küstenregionen befürchten Experten katastrophale Auswirkungen.

Heftigste seit 50 Jahren

Nach Angaben der mexikanischen Regierung ist der Sturm der heftigste der vergangenen 50 Jahre. Das Nationale Hurrikan-Zentrum im US-Staat Florida bestätigte die Rekordaufzeichnung. Die Aufzeichnungen für den östlichen Pazifik gehen jedoch nur bis ins Jahr 1988 zurück. Erst dann sei die notwendige Satellitentechnik ausgereift genug gewesen, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die mexikanische Regierung rief für die Bundesstaaten Colima, Jalisco und Nayarit an der Pazifikküste den Notstand aus. Fischer sollten in den Häfen zu bleiben, Touristen und Wassersportlern wurde von Aktivitäten in den Küstengewässern abgeraten. Einige Airlines strichen ihre Flüge in den Ferienort Puerto Vallarta, der im Bundesstaat Jalisco liegt.

Genug Lebensmittel

In dem Badeort bereiteten sich die Hotels am Freitag auf die Ankunft des Sturms vor. „Wir haben genug Lebensmittel für die wenigen Gäste, die nicht abreisen wollen“, sagte Mily Machuca vom Hotel Velas Vallarta der dpa. Im Konferenzzentrum des Hotels wurde eine Notherberge eingerichtet.

Auch die Bewohner und Geschäftsleute der Region trafen Vorsorge und verkleideten die Fenster ihrer Häuser mit Holzplatten. Der Chef des Zivilschutzes Luis Felipe Puente rief die Bevölkerung auf, lose Gegenstände zu sichern, die „sich in Geschosse verwandeln könnten“.

Gefahrenzone verlassen

Tourismusminister Enrique de la Madrid forderte die Menschen auf, die Gefahrenzone zu verlassen. „Das ist notwendig, aber es sollte mit Ruhe geschehen“, sagte er im Fernsehen.

Der Wetterdienst warnte vor einem Anstieg des Wasserspiegels, der zu starken Überflutungen führen könnte. In mehreren Bundesstaaten wurde mit Niederschlägen von bis zu 500 Millimetern und bis zu acht Meter hohen Wellen gerechnet. Die Behörden warnten auch vor Erdrutschen.

Nach mitteleuropäischer Zeit dürfte „Patricia“ am späten Freitagabend oder in der Nacht zu Samstag auf das Festland treffen.