Papst-Countdown läuft

Papst-Countdown läuft
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach langen Vorberatungen wählen 115 Kardinäle ab Dienstag ein neues Oberhaupt für die katholische Kirche. Die Abstimmung folgt einem exakt festgelegten Zeitplan.

Am Dienstagmorgen um 7.00 Uhr ziehen die Kardinäle in das Gästehaus Santa Marta im Vatikan ein. Drei Stunden später feiern sie die Wahl-Messe „Pro Eligendo Romano Pontifice“, bevor sie gegen 16.30 Uhr in einer feierlichen Prozession in die Sixtinische Kapelle einziehen. Danach folgt ein Wahlgang, um 19.15 Uhr feiern die Kardinäle nach Angaben von Radio Vatikan gemeinsam das Abendgebet, gegen 19.30 Uhr fahren sie zurück ins Gästehaus.

Bis ein neuer Papst gewählt ist, soll es an den folgenden Tagen jeweils vier Wahlgänge geben, zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Nach dem Frühstück fahren die Kardinäle gegen 7.45 Uhr in die Kapelle und feiern gemeinsam die Messe, bevor sie von 9.30 Uhr an mit den ersten beiden Wahlgängen beginnen. Um 13.00 Uhr gibt es ein Mittagessen im Gästehaus, bevor am Nachmittag von etwa 16.50 Uhr an erneut zwei Wahlgänge auf dem Programm stehen. Der Tag endet mit dem Abendgebet in der Kapelle und dem folgenden Abendessen um 20.00 Uhr.

Streit um die Macht

Die Wahlzettel werden nach Angaben des Vatikans jeweils nach den beiden Wahlgängen am Vormittag und am Nachmittag verbrannt, also etwa um 12.00 und um 19.00 Uhr. Dann ist auch vom Petersplatz aus der Rauch über der Kapelle zu sehen. Ist bereits der erste Wahlgang am Vor- oder Nachmittag erfolgreich, werden die Zettel sofort verbrannt. Dann könnte der weiße Rauch zwischen 10.30 und 11.00 Uhr oder zwischen 17.30 und 18.00 Uhr aufsteigen.

Streitigkeiten innerhalb der römischen Kurie, die schwierige Lage der Weltkirche und der Vatileaks-Skandal belasteten schon das Vor-Konklave. Schon vorab ließen die Kardinäle sich Zeit. Fünf Tage diskutierten sie im Kardinalskollegium, bevor sie einen
Termin für den Start des Konklaves festlegten.

Ein schwarzer Papst?

Wer folgt Benedikt auf den Stuhl Petri? Diese Frage interessiert nicht nur die weltweit rund 1,2 Milliarden
Katholiken. Rund um den Erdball wird bereits spekuliert: Wird es ein Europäer? Oder doch der seit langem fällige Papst aus der „Dritten Welt“? Ein Papst weißer oder schwarzer Hautfarbe? Ein konservativer Hardliner, wie es Joseph Ratzinger war, oder der von vielen ersehnte moderate Pontifex? Das Thema ist heikel, die Spekulationen zahlreich, die Hoffnungen brennend.