Seit zwei Tagen erscheinen unsere Artikel, die wir im Rahmen des Tageblatt-Workshops schreiben, in der Zeitung. Es war Zeit für uns, den ganzen Entstehungsprozess der Zeitung zu erleben. Ein Besuch in der Druckerei.
Im Druckzentrum der Editpress-Gruppe im Viertel „Sommet“ erklärt uns Druckermeister Emile Dozzo seinen Beruf und wie diese große Druckerei funktioniert. Wir erfahren, dass die Druckpresse aus vier riesigen Drucktürmen besteht und bis zu 35.000 Zeitungen pro Stunde produzieren kann. Im Monat sind das bis zu fünf Millionen Zeitungen. Davon landen jedoch zwischen 700 und 1.000 wegen mangelhaftem Druckergebnis sofort im Papierkorb. Aber wegen der Umwelt werden sie zu 100 Prozent wiederverwendet, sodass daraus wieder neue Zeitungen gedruckt werden können.
Nachtschichten für Mensch und Maschine
In der Druckerei arbeiten 25 Angestellte. Sie sind eher nachtaktiv, fangen abends um 21.30 Uhr an und arbeiten bis morgens um 5.00 Uhr, bis alles fertig gedruckt ist. Dabei gibt es keine Pause für die Maschinen, sie laufen täglich, auch an Feiertagen.
Vieles läuft automatisch ab, und die Anlage aus dem Jahr 2000 ist eine der modernsten in ganz Europa. Zur Editpress-Gruppe gehören mehrere Zeitungen. Damit der Ablauf problemlos verläuft, werden sie in einer bestimmten Reihenfolge gedruckt: Zuerst werden die Hefte im Vordruck des Tageblatt gedruckt, als zweites das Lëtzebuerger Journal, dann die französischsprachige Tageszeitung Le Quotidien, danach folgen die restlichen Hefte des Tageblatt sowie die Gratiszeitung L’Essentiel und als Letztes die Wochenzeitung Le Jeudi.
Bei so viel Arbeit fällt logischerweise auch viel Schmutz an. Die Maschinen müssen deshalb auch jeden Tag gründlich geputzt werden.
Der Lagerraum neben den Druckpressen ist beeindruckend. Er ist voller riesiger Papierrollen, die zusammen 700 Tonnen wiegen. Die Papierrollen kann man leicht mit überdimensionalem Toilettenpapier verwechseln. Das Papier reicht aber für nur zwei Wochen aus. Außerdem ist nur eine Person für das Papier zuständig.
Es gibt die Rollen in vier verschiedenen Größen: 619, 910, 1.200 und 1.500 kg. Eine Papierrolle von 1.200 kg ist ausgerollt etwa 21 Kilometer lang. Das ist eine längere Distanz als von Esch/Alzette bis nach Luxemburg-Stadt.
Wir hätten nicht gedacht, dass noch so viel Arbeit gemacht werden muss, bevor eine Zeitung fertig ist.
(Noam Spiegelhalter, Janina Planeta, Elias Zimmer und Gabriel Strottner)
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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