OECD befürchtet Geldwäsche

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Der Freeport, der dieses Jahr seine Türen aufmachen soll, entspricht nicht den internationalen Transparenz-Standarts, sagt die OECD. Sie befürchtet dass er für Geldwäsche-Zwecke missbraucht wird.

Der Luxemburger Freeport soll am 17. September dieses Jahres in Betrieb gehen. Die Erwartungen der Projekt-Verantwortlichen sind groß. Der Freeport soll ein Hauptakteur in der Entwicklung des Logistiksektors spielen. Aber schon vor der Eröffnung wird Kritik laut.

Im vierstöckigen, 21.000 Quadratmeter großen Gebäude am Luxemburger Flughafen, direkt neben dem Luftcargo-Terminal sollen Wertgegenstände aller Art gelagert werden können, wie Kunstwerke, Schmuck, Edelmetalle, Edelsteine, Teurer Wein usw. Des Weiteren sind Dienstleistungen geplant. So werden Ausstellungsräume und Ateliers zum Fotografieren der Objekte zur Verfügung gestellt. Auch können Interessenten ihre Wertgegenständen verpacken, Bilder einrahmen, Kunstobjekte restaurieren und schätzen lassen. Das Luxembourg Freeport wird von Yves Bouvier, dem Besitzer des Singapore Freeport und des auf den Transport von Kunstwaren spezialisierten Schweizer Unternehmens Natural le Coultre, betrieben. Etwa 100 Arbeitsstellen sollen im Freeport entstehen. 60 Prozent der Lagerfläche sollen schon reserviert sein, heißt es.

Überwacht

Das Luxembourg Freeport wird von der luxemburgischen Zollbehörde überwacht. Der Behörde müssen Inventarlisten der Wertgegenstände mit der Angabe des sogenannten wirtschaftlichen Nutznießers vorliegen, erst dann wird den Spediteuren eine Lizenz ausgestellt, erklärt der Direktor des Freeports, David Arendt.

Nichtsdestotrotz werden Ängste wach, der Freeport könnt für Geldwäsche-Aktivitäten missbraucht werden. Unter anderem die OECD betont, die Einrichtung entspreche nicht den internationalen Transparenz-Standarts, weil den Kunden Geheimhaltung versprochen wird. Das meldete am Donnerstag der Radiosender „100komma7“. Dadruch bestehe das Risiko der Steuerhinterziehung, so die OECD. Der Direktor des Freeports, David Arendt, dementierte laut „100komma7“ die Vorwürfe nicht formell. Er beruft sich auf die Zoll-Kontrollen, wollte aber keine Details über die Überprüfugen geben.

Die Importe im Freeport, einer Freihandelszone, werden von den Einfuhrzöllen, Umsatzsteuern und anderen Steuern und Abgaben befreit. Innerhalb dieses Bereichs kann aber eine Warenaustausch unter Händlern stattfinden. Die Steuern fallen beim Export an. Der Staat erhofft sich durch die Schaffung einer solchen Freihandelszone zusätzliche Einnahmen. Potenzielle Kunden des Freeports sind Zum Beispiel Kunstsammler, Banken und Investitionsfonds.