Nordkorea setzt Journalisten fest

Nordkorea setzt Journalisten fest
(Rodong Sinmun)

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Ein Journalist und sein Team wurden in Nordkorea wegen ihrer Berichterstattung festgesetzt und sollen nun ausgewiesen werden.

Nordkorea weist einen BBC-Journalisten wegen seiner Berichterstattung über das weithin isolierte Land aus. Der Korrespondent Rupert Wingfield-Hayes sei in Nordkorea festgesetzt und acht Stunden lang von den Behörden befragt worden, berichtete der britische Sender am Montag. Er werde ausgewiesen.

Auch ein Produzent und ein Kameramann wurden demnach zusammen mit Wingfield-Hayes festgehalten, als sie das Land verlassen wollten. Das Team habe eine Gruppe von Nobelpreisträgern begleitet, die in dem Land waren.

Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete, Nordkorea beschuldige Wingfield-Hayes, das System des Landes angegriffen und nicht objektiv berichtet zu haben.

Authentizität angezweifelt

Der BBC-Reporter John Sudworth, der über den Parteitag berichtete, sagte dazu, Wingfield-Hayes sei in ein Hotel gebracht und dort von Sicherheitsvertretern verhört worden. Anschließend habe er eine Erklärung unterschreiben müssen und sei am Samstag wieder freigekommen.

Der BBC zufolge wurden ihre drei Mitarbeiter schließlich am Montag wieder zum Flughafen gebracht. Befragt wurde Wingfield-Hayes offenbar im Zusammenhang mit der Berichterstattung über ein Krankenhaus, dessen Authentizität er in seinen Berichten angezweifelt hatte. Für ausländische Reporter waren rund um den Parteitag in Pjöngjang Fahrten unter anderem zu einer Fabrik und einer Klinik organisiert worden.

Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete, hielt das Nationale Friedenskomitee Nordkoreas am Montag eine Pressekonferenz zum Fall des BBC-Reporters ab. Demnach wurde er wegen eines „Angriffs auf das System“ Nordkoreas sowie wegen seiner „nicht objektiven Berichterstattung“ ausgewiesen. Xinhua ist mit einem Büro in der Hauptstadt des stalinistisch regierten Landes vertreten. Wegen des Parteitags halten sich derzeit rund 130 ausländische Journalisten in Pjöngjang auf. Sie haben aber keinen Zugang zur Tagungshalle, Dauer und Programm des Parteitags sind zudem unklar.