Der SPD-Fraktionschef und ehemalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier weilt an diesem Wochenende zu einem Privatbesuch bei seinem früheren Amtskollegen und persönlichen Freund Jean Asselborn. In einem Tageblatt-Interview am Freitagabend macht sich der SPD-Politiker Sorgen über die Zukunft Europas. Er sieht in der aktuellen Krise den europäischen Integrationsprozess in Gefahr.
„Zum ersten Mal besteht die Gefahr, dass nicht nur eine Währung ins Trudeln kommt, sondern der europäische Integrationsprozess insgesamt rückwärts läuft. Unsere Generation hat die Verantwortung, dass genau das nicht geschieht,“ erklärt Steinmeier. Bei der europäischen Währungs- und Wirtschaftsunion müssten Defizite aufgearbeitet werden. Steinmeier moniert, dass bei der aktuellen Krise in Europa nicht ehrlich mit der Bevölkerung umgegangen wird. Künftige finanzielle Belastungen wurden nicht erwähnt.
„Warm anziehen“
In diesen Zusammenhang hofft er, dass die Debatte über einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands baldmöglichst beendet ist. „Bei der deutschen Regierung gibt es inzwischen bei diesem Thema ein Umdenken,“ meint Steinmeier.
Auch wenn er nicht mehr als Kanzlerkandidat in Deutschland zur Verfügung steht, werde er sich aber aus den aktuellen Diskussionen nicht heraushalten. „Nach einem genau vorbereiteten Abwägungsprozess hatte ich damals meine Entscheidung getroffen,“ unterstreicht der SPD-Politiker. In dem aktuellen Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück sieht er eine gute Wahl seiner Partei. „Hier müssen sich die Konservativen und die Liberalen warm anziehen,“ unterstreicht Steinmeier.
Das gesamte Interview finden Sie druckfrisch in der Montagsausgabe (8. Oktober) des Tageblatt sowie als ePaper.
De Maart

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