Neun Tote bei Anschlag auf Flughafen

Neun Tote bei Anschlag auf Flughafen
(AP)

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Ein Selbstmordattentäter hat sich am Montag vor einem von internationalen Truppen genutzten Flughafen im afghanischen Dschalalabad in die Luft gesprengt und mindestens neun Menschen getötet.

Bei den Opfern handele es sich offenbar um Zivilisten und afghanische Soldaten, die die Zufahrt zum Flughafen überwacht hätten, teilte das Innenministerium in Kabul mit. Zu der Tat bekannten sich umgehend die radikal-islamischen Taliban. Es handele sich um Vergeltung für die Koran-Verbrennung durch US-Soldaten, erklärten sie. Wegen des Vorfalls kommt es in Afghanistan seit Tagen zu Ausschreitungen. Dabei wurden mindestens 30 Menschen getötet.

Bei dem Anschlag in Dschalalabad wurden offiziellen Angaben zufolge auch zwölf Menschen verletzt. Der Attentäter habe sich mit einem Auto in die Luft gesprengt. Eine Sprecherin der Nato-geführten internationalen Truppe Isaf sagte, die Explosion habe im Flughafen keinen Schaden angerichtet.

Gotteslästerung

Auslöser der Proteste waren verkohlte Exemplare des Korans, die afghanische Arbeiter auf einer Müllhalde des US-Stützpunktes Bagram bei Kabul gefunden hatten. Die Ereignisse zeugen von der tiefen kulturellen Kluft zwischen den USA und Afghanistan auch mehr als zehn Jahre nach dem Einmarsch der US-Truppen zum Sturz der Taliban. Der Koran gilt den Muslimen als direktes Wort Gottes und die Verbrennung als Gotteslästerung.