NATO besorgt um ihr Ansehen

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(Reuters)

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Die NATO ist wegen der zivilen Todesopfer bei einem Luftangriff in Afghanistan besorgt um ihr Ansehen. Der afghanische Präsident Karsai will weitere Luftangriffe auf Häuser verbieten.

Ein Sprecher des Militärbündnisses, Konteradmiral Vic Beck erklärte, der
kommandierende General David Petraeus habe schon wiederholt darauf hingewiesen, dass alles getan werden müsse, um die Zahl der zivilen Opfer bei Einsätzen zu verringern. Mit Karsai stimme man darin überein, dass jede Befreiungsstreitmacht aufpassen müsse, da sie mit der Zeit als Besatzungsmacht betrachtet werden könne. Man sei immer dabei, die
eigenen Einsätze zu überprüfen.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai will der NATO weitere Luftangriffe auf Wohnhäuser verbieten. Diese hätten in
der Vergangenheit zu vielen Zivilpersonen das Leben gekostet,
erklärte Karsai am Dienstag. „Von diesem Moment an sind Luftangriffe auf die Häuser von Menschen nicht mehr erlaubt“, sagte Karsai vor Journalisten in Kabul. Der Präsident hatte bereits am Vortag den jüngsten Angriff scharf kritisiert und von einer „letzten Warnung“ an die NATO und
die US-Streitkräfte gesprochen.

Besser absprechen

Bei dem Luftangriff im Südwesten Afghanistans waren am Samstag nach afghanischen Angaben 14 Frauen und Kinder getötet worden. Die NATO hatte sich am Montag dafür entschuldigt. Sie erklärte, es seien nie Häuser ohne Koordination mit der Regierung und deren Genehmigung angegriffen worden. Man werde in den kommenden Tagen und Wochen alle Einsätze mit Präsident Karsai absprechen, um seinen Intentionen zu entsprechen.