Dienstag11. November 2025

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Muslimbrüder: Präsidentenamt im Visier

Muslimbrüder: Präsidentenamt im Visier

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Die ägyptische Muslimbruderschaft geht entgegen aller Ankündigungen nun doch mit einem eigenen Kandidaten in die Präsidentenwahl.

Die stärkste und am besten organisierte politische Gruppierung in Ägypten kündigte am Samstag an, dass ihr stellvertretender Vorsitzender Chairat al-Schater bei der Wahl am 23. und 24. Mai antreten werde.

Der 62 Jahre alter Unternehmer hat damit gute Chancen, die Nachfolge des im Februar 2011 gestürzten Ex-Präsidenten Husni Mubarak anzutreten. Der zurzeit herrschende Militärrat in Ägypten soll nach der Wahl seine Macht an den neuen Präsidenten abtreten. Al-Schater hatte in der Vergangenheit mehrere Haftstrafen verbüßt.

Mehr Einfluss durch Wahlsieg

Im Falle eines Wahlsieges würde die Muslimbruderschaft ihren Einfluss auf die ägyptische Gesellschaft weiter festigen. Die Bruderschaft gewann bereits bei der Parlamentswahl fast die Hälfte aller Mandate und dominiert auch die verfassungsgebende Versammlung.

Al-Schater hatte in mehreren Fernsehinterviews jede Absicht bestritten, Präsident oder Ministerpräsident zu werden. Auch die Muslimbruderschaft hatte mehrfach versichert, dass sie keinen Kandidaten für die Präsidentenwahl nominieren werde. Ihre Kehrtwende begründete die Bruderschaft jetzt mit ernsthaften Gefahren, die der Revolution in Ägypten drohten.