Mondorf ganz in Gelb

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Nach den aus Luxemburger Sicht äußerst erfolgreichen Radrennen wie dem Giro d’Italia oder der Luxemburgrundfahrt wirft die 104. Tour de France nun allmählich ihren immer größer werdenden Schatten voraus. In gut einem Monat wird das internationale Fahrerfeld der „Grande Boucle“ wieder über die Straßen des Großherzogtums rollen.

Während die dritte Etappe (3. Juli) von Norden nach Süden quer durchs Land führt, wird die vierte Etappe (4. Juli) in Mondorf starten. Die Begeisterung und Vorfreude im Kurstädtchen ist bereits jetzt deutlich spürbar: Die breite gelbe Linie des fiktiven Starts in der Avenue des Frères Wiesenbach wartet schon auf die Rennreifen des „Maillot jaune“ und seiner Mitstreiter. Die Bäume entlang der ersten Etappenhektometer sind mit gelben Sonnenschirmen geschmückt, und bunt bemalte Fahrräder zieren etliche Balkons der anliegenden Wohnhäuser.

Mehrere großformatige Schautafeln entlang der Strecke zwischen Startlinie und Gemeindehaus erinnern an ausgewählte Höhepunkte des Luxemburger Radsports auf den Straßen der Tour de France.

Am Pfingstsonntag bot sich allen Radsportbegeisterten zudem eine besondere Gelegenheit. Anlässlich der „Fête du Tour“, die am zurückliegenden Wochenende in allen diesjährigen Etappenorten gefeiert wurde, erkundeten gut 300 große und kleine Drahteselpiloten die ersten 3,5 der insgesamt 203 Kilometer der Etappe zwischen Mondorf und Vittel auf eigene Faust. Über diesen für den Verkehr gesperrten Parcours hinaus bestand die Möglichkeit, einen rund 30 km langen, sehr abwechslungsreichen Rundkurs über Bürmeringen, Remerschen, Schengen, Wintringen, Elvingen, Filsdorf und Altwies zurück nach Mondorf in Angriff zu nehmen.

Weltoffenes Luxemburg

Neben dem sportlichen Aspekt stand ein anderes aktuelles Thema im Fokus der Veranstalter. Die Integrationskommission der Gemeinde Mondorf hatte in Zusammenarbeit mit der Caritas, der „Belle Etoile“ sowie „Andy Schleck Cycles“ drei Ateliers auf die Beine gestellt, in denen gespendete Fahrräder von 15 Flüchtlingen gereinigt und repariert wurden.

Diese nunmehr funktionstüchtigen Räder werden in den kommenden Tagen von der Caritas an Heimatvertriebene verteilt. Fahrräder, die nicht mehr instand zu setzen waren, wurden bunt gestrichen und sollen als Dekoration an verschiedenen Stellen in Mondorf aufgestellt werden. Beeindruckt von dieser Geste der Solidarität und Integration zeigte sich Außenminister Jean Asselborn, welcher der „Fête du Tour“ als Ehrengast einen Besuch abstattete.
Diese Aktion, die vielen Menschen Freude bereite, sei, so der ebenfalls für die Ressorts Immigration und Asyl zuständige Minister, ein schönes Beispiel für dasjenige weltoffene und solidarische Luxemburg, welches die Regierung und das Parlament sich vorstellten und wünschten. Mit der „Fête du Tour“ ist den Mondorfer Organisatoren die Generalprobe geglückt und das Großherzogtum kann sich bereits jetzt auf die zwei „Luxemburger“ Etappen der diesjährigen Frankreichrundfahrt freuen.

Rund 250 freiwillige Helfer werden vom 1. bis zum 4. Juli vor Ort im Einsatz sein, um den aus aller Welt erwarteten Radsportfans mit einem reichhaltigen Rahmenprogramm aus Public Viewing, Konzerten oder Kinderanimationen das Warten auf das Peloton zu verkürzen.