Mit Panzern gegen Demonstranten

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Die syrische Armee ist am Montag mit Panzern in der syrischen Stadt Daraa eingerückt. Nach Angaben von Regimekritikern wurden mindestens 20 Menschen von den Soldaten getötet.

Die Protestbewegung berichtete auf ihrer Facebook-Seite von Razzien in der Stadt Duma. Dort sollen Angehörige der Sicherheitskräfte in zahlreiche Häuser eingedrungen sein.

Daraa ist eines der Zentren des Aufstandes gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad. Die Staatsmacht versucht seit Wochen mit Gewalt und Festnahmen die Massenproteste zu beenden.

„Mehr als 400 Tote“

Die Führung stellt die Demonstrationen als Angriff krimineller Banden auf die Sicherheitskräfte dar und greift hart durch. Die Zahl der Todesopfer kennt niemand genau. Menschenrechtler gehen von mehr als 400 Toten aus.

Die von den Revolutionen in anderen arabischen Ländern inspirierte Protestbewegung hatte vor sechs Wochen mit Demonstrationen für demokratische Reformen begonnen. Nachdem mehrere Demonstranten getötet worden waren, änderten sich die Parolen. Jetzt hört man bei den Protestaktionen vor allem den Ruf „Das Volk will den Sturz des Regimes“.

Präsident Assad, der nach dem Tod seines Vaters Hafis al-Assad 2000 an die Macht gekommen war, hatte in den vergangenen Tagen mehrere Reformen angekündigt und zum Teil auch beschlossen. Die Aufhebung des Ausnahmezustandes – eine der zentralen Forderungen der Opposition – hatte bislang jedoch keine praktischen Auswirkungen, da die Sicherheitskräfte und Spezialeinheiten des Regimes immer noch mit unerbittlicher Härte gegen die Demonstranten vorgehen. Menschenrechtsorganisationen berichten zudem über willkürliche Festnahmen und Folter in Polizeigewahrsam.