Montag10. November 2025

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Meuterei auf Segelschulschiff?

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Auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" soll es nach dem Tod einer Kadettin, die gedrängt worden sein soll, die Takelage aufzusteigen zu einer Meuterei der Offiziersanwärter gekommen sein.

Wie ein Marinesprecher am Donnerstag in Glücksburg sagte, kehrt das Segelschulschiff nun in seinen letzten Hafen in Argentinien zurück. Es soll dort auf ein Ermittlungsteam warten.

Die Medien-Berichte über die Vorfälle auf dem Dreimaster beziehen sich auf einen Brief des Wehrbeauftragten des Bundestages, Hellmut Königshaus an das Parlament. Danach war ein tödlicher Unfall einer Offiziersanwärterin am 7. November 2010 während eines Hafenaufenthalts in Brasilien Auslöser der Ereignisse. Die 25-Jährige war aus der Takelage des Segelschulschiffs auf Deck gestürzt und danach im Krankenhaus in Salvador de Bahia gestorben.

Abgelehnt

Andere Offiziersanwärter sollen es daraufhin abgelehnt haben, in die Takelage aufzusteigen. Sie seien dazu gedrängt worden, obwohl dies freiwillig sei. Vier Offiziersanwärtern soll von der Schiffsführung daraufhin Meuterei vorgeworfen und ihre Ablösung angeordnet worden sein.

Die Marine hatte schließlich die Ausbildung auf dem Schiff vorerst gestoppt und alle rund 70 Offiziersanwärter nach Deutschland zurückgeholt, wie am 19. November 2010 mitgeteilt worden war. Das Ausbildungskonzept solle überprüft werden, hatte es damals geheißen.

Nur mit Stammbesatzung unterwegs

Das Segelschulschiff ist seitdem nur mit seiner sogenannten Stammbesatzung unterwegs. Es hat inzwischen das Kap Hoorn umrundet und zuletzt in Argentinien Station gemacht.

Die Bundeswehr Bundeswehrneue Suche mit diesem Objektverfeinern nach diesem ObjektVerfügbare Bedeutungen: Bundeswehr muss bereits wegen anderer fragwürdiger Vorgänge ermitteln. Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass Feldpost-Briefe von Soldaten, die in Afghanistan stationiert sind, geöffnet in Deutschland angekommen waren. Zudem wird nach Medien-Berichten ein Zwischenfall vom Dezember in Afghanistan geprüft, bei dem ein Soldat durch eine Kugel aus der Waffe eines Kameraden getötet worden war.

Keine voreiligen Schlüsse

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch warnte vor allem angesichts der Vorwürfe einer Meuterei auf der „GorchFock“ vor voreiligen Schlüssen. Man müsse prüfen, ob Sicherheitsbestimmungen verletzt worden seien, sagte Kirsch dem „Hamburger Abendblatt“. Er fügte hinzu: „Manchmal stellt sich am Ende manches anders dar als am Anfang.“

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, Hellmut Königshaus hat „Meuterei“-Vorwürfe gegen Offiziersanwärter des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ zurückgewiesen. „Es gab keine Meuterei“, sagte er am Donnerstag dem Fernsehsender N24. Königshaus unterstrich: „Es gab einige, die dort gesagt haben: Vor dem Hintergrund dieses tragischen Unfalls möchten wir nicht zum Tagesbetrieb übergehen. Das wurde von der Schiffsführung nicht gutgeheißen.“

Der deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat eine „rückhaltlose Aufklärung“ der Vorgänge verlangt.