Mehr Wettbewerb sorgt für billigere Preise

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LUXEMBURG - Bisher ist es sehr teuer, im Ausland mit dem Handy im Internet zu surfen. Jetzt will die EU-Kommission durch die Einführung neuer Regeln den Markt stärker dem Wettbewerb öffnen.

Gute Nachrichten für alle Smarzphone-Besitzer: Mit neuen Regeln für europäische Mobilfunkbetreiber sollen die Roamingkosten drastisch gesenkt werden. Ziel ist laut „Digitaler Agenda 2015“ die Schaffung eines europäischen Kommunikationsmarktes ohne Grenzen. Im Augenblick bestehen noch große Unterscheide zwischen Ausland und Inland, was die Tarife der Mobilfunktelefon-Nutzung anbelangt.

Es gebe zu wenig Wettbewerb, wodurch die Roamingpreise beim Datentransfer künstlich hoch bleiben, wird in einer Mitteilung der EU-Kommission erklärt. Würde der Markt für mehr Betreiber geöffnet, gäbe es auch ein größeres Angebot. Die Preise für Datenroaming würden durch eine strengere Regulierung ebenfalls sinken. Inländische Betreiber dürften nicht mehr „ihre“ Preise für den Zugang zu ihren Netzen in Rechnung stellen.

Automatischer Anbieter-Wechsel

Die Verbraucher könnten dann auch automatisch (d.h. ohne Wechsel der Handy-Nummer oder der SIM-Karte) von ihrem inländischen Anbieter zu einem anderen Roaming-Anbieter wechseln, betont die EU-Kommission.

In einer Übergangsphase sollen für Datenroaming Preisobergrenzen gelten: maximal 90 Cent pro Megabyte (MB) ab Juli 2012 und 50 Cent ab Juli 2014. Im Jahr 2010 mussten die Verbraucher im Durchschnitt 1,06 Euro für jedes im Ausland heruntergeladene Megabyte bezahlen, heißt es in der Mitteilung. In einigen Fällen belief sich die Rechnung sogar auf 12 Euro pro MB. Um die Verbraucher zu schützen, wurde eine Höchstgrenze von 50 Euro eingeführt. Wollte man über diesen Betrag hinaus im Ausland im Internet surfen, musste man sein Telefon zuerst freischalten lassen.

Bestehende Regeln werden ergänzt

Die Preisobergrenze für Datenroaming ergänzt die bestehenden Höchstgrenzen für Anrufe und Textnachrichten (SMS) – 35 Cent pro Minute für getätigte Anrufe und 11 Cent für erhaltene Anrufe. Diese Grenzen sind noch bis Juni 2012 gültig. Sie würden mit der Einführung der neuen Regeln bis Mitte 2016 verlängert.

Der EU-Vorschlag wurde dem Europäischen Parlament und den Regierungen zur Analyse vorgelegt. Der zuständige Ausschuss des luxemburgischen Parlaments hat den Vorschlag der EU-Kommission am Montag unter die Lupe genommen. Sie sieht keinen Grund, gegen die Regelung Einspruch einzulegen, erklärte der Ausschusspräsident Lucien Thiel Tageblatt.lu. Die neuen Regeln seien ein geeignetes Druckmittel. Die nationalen Netzbetreiber würden so gezwungen, ihre Preispolitik zu überdenken.