Und wieder wird der „Chef“ gehört

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LUXEMBURG - Am Donnerstag tritt der frühere Gendarmerie-Chef Aloyse Harpes zum dritten Mal in dieser Woche in den Zeugenstand des Bommeleeër-Prozesses.

Die Harpes-Woche wird fortgesetzt. Erneut steht der ehemalige Gendarmerie-Chef Aloyse Harpes im Zeugenstand des Bommeleeër-Prozesses. Immer wieder war er in den vergangenen Tagen auf die Spur Ben Geiben angesprochen worden, wer etwa die Beschattung dieses Tatverdächtigen in Luxemburg abgeblasen hatte. Er sei es nicht gewesen, sagte er wiederholt und mehrmals auf über ihn stehende Personen gedeutet. Sie hätten auch die Ermittlungen in der Bombenaffäre über seinem Kopf hinweg beeinflusst.

Auch Harpes gibt immer wieder zu verstehen, dass er nichts wüsste. Was sowohl die Richter als auch die Verteidigung keinesfalls zufriedenstellt.

Dass der oder die Bommeleeër aus den eigenen Reihen stammen könnten, darüber machte sich auch Harpes seine Gedanken. Der Aussage von Richterin Sylvie Conter, es sei nicht schön, jemanden aus den eigenen Reihen zu ertappen, stimmte Harpes zu. Details habe er jedoch damals nicht gewusst, sagt der Zeuge. Er habe sich so seine Gedanken gemacht. Von Jos Steil, dem stellvertretenden Chef der Sondereinheit BMG, habe man den Verdacht gehabt, er könnte ein Informant gewesen sein.

Harpes selbst war in jenen Jahren im Visier der Sicherheitskräfte geraten. So wurde nun bekannt, dass er selbst in seinem Büro und zuhause vom Geheimdienst abgehört worden sei. Das habe ihm der aktuelle SREL-Chef Patrick Heck gesagt, so Harpes vor den Richtern. Ob es etwas mit dem Dossier zu tun hatte? Sicher nicht, so Harpes.

Bei den Ermittlungen in den 1980er Jahren suchte man auch nach Spuren in Studentenkreisen, bei Arbeitslosen. Aber militärische Kreise seien auszuschließen, so Harpes. Weil die Armee sauberer sei als die Arbeitslosen, so eine Zwischenfrage von Richterin Sylvie Conter. Nein, weil er diese Kreise gut kenne, entgegnet Harpes.