Te Deum: Kein „Business as usual“

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Der Ausdruck “Business as usual” war am Sonntag fehl am Platz. Zum ersten Mal in der Geschichte des Tedeums zum Nationalfeiertag trug man dem Pluralismus unserer Gesellschaft Rechnung.

An der Seite von Erzbischof Hollerich standen am Sonntagmorgen der Großrabbiner in Luxemburg, Alain Nacache, der Imam der muslimischen Gemeinschaft Luxemburgs, Messouad Atrous, und der oberste Priester der griechisch-orthodoxen Kirche, Spyridon Tsekouras.

In einem herrlichen Kleid, in einem ebenso schönen violetten Farbton gehalten, schritt Großherzogin Maria Teresa am Sonntag kurz nach 10.30 Uhr an der Seite des Großherzogs Henri über das Parvis der Kathedrale, nachdem Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie, Prinzessin Tessy – in einem auffallend einfach gehaltenen, deshalb aber nicht weniger eleganten Kleid von Calvin Klein – und Prinz Louis sowie Prinzessin Alexandra bereits von Erzbischof Hollerich am Eingang der Kathedrale begrüßt wurden.

Nach den Grußworten Jean-Claude Hollerichs an die großherzogliche Familie schallten Gebete des Großrabbiners Alain Nacache, des Imam Messouad Atrous und des Priesters der griechisch orthodoxen Kirche, Spyridon Tsekouras, als Vertreter der nichtkatholischen Gemeinschaften Luxemburgs, durch die festlich in den Nationalfarben geschmückte Kathedrale.

Notre-Dame Kathedrale

Es folgte das “Salus et gloria” und das “Domine salvum fac” und der stets bewegende Moment der “Sonnerie nationale”, vorgetragen von F. Mertens, bevor das eigentliche Tedeum laudamus (Gregoriansicher Gesang) begann. Erwähnen wir hier die Chöre der Notre-Dame Kathedrale unter der Leitung von Antonio Grosu, den Organisten Paul Breisch, die Sopranistin France Edmond, die Trompetisten Heather Madeira-Ni, Laurent Bauvin, Guy Conter und an den Pauken Christopher Hastings. Natürlich soll in dieser Aufzählung die Militärmusik unter der Stabführung von Jean-Claude Braun nicht fehlen.

Das Singen der “Heemecht” schloss das Tedeum ab. Unter viel Applaus wurden das großherzogliche und das erbgroßherzogliche Paar von Erzbischof Hollerich an den Ausgang der Kathedrale begleitet. Halten wir im Rande noch fest, dass der Kleinkrieg um die Platzierung der einzelnen staatlichen Instanzen in der Kathedrale vom vergangenen Jahr beendet werden konnte. Es wurde eine “für jeden annehmbare Lösung gefunden”, hieß es von offizieller Seite.

Nach einem kurzen Aufenthalt im großherzoglichen Palais sah man die Herrscherfamilie, neben den vielen Gästen aus dem In- und Ausland, bei nicht unbedingt sommerlichen Witterungsbedingungen auf der Ehrentribüne wieder, um die traditionelle Parade zum Nationalfeiertag in Augenschein zu nehmen.