Staatsanwalt bereits befasst

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Die Polizei hat bereits zur organisierten Bettelei in Luxemburg ermittelt. Das sagt Polizeiregionaldirektor René Lindenlaub. Die Staatsanwaltschaft ist damit befasst.

Me Gaston Vogel sieht sich in seinen öffentlichen Äußerungen gegen die bandenmäßig organisierte Bettelei bestätigt – von Polizeiregionaldirektor René Lindenlaub. Er könne seine Vorgehensweise nachvollziehen, so Lindenlaub in einer Email vom 24. August an Vogel.

In seinem Schreiben informiert der Polizeioffizier den Rechtsanwalt über stattgefundene Ermittlungen der Polizei gegen die obengenannte Form von Bettelei. Im Februar 2015 habe man dem Staatsanwalt dazu ein umfangreiches Dossier zugestellt. Die Informationen überschneiden sich mit denen, die von Vogel festgestellt wurden.

Das Dossier enthält laut Lindenlaub Informationen über die Anzahl von Personen, die in diesen Straftaten impliziert sind, von ihrer Rolle, ihren Abhängigkeiten, der Arbeitsweise der Gruppen. Im Jahr 2014 sei während sechs Monaten ermittelt worden. Bereits im Zeitraum 2009 bis 2014 sei „eine beeindruckende Zahl“ an Personen gebührenpflichtig verwarnt worden. Oftmals habe es sich um dieselben Personen gehandelt.

Die Probleme der Ermittler

Lindenlaub weist auf die Schwierigkeiten hin, die sich bei derlei Arbeiten stellen. Die führenden Köpfe würden in Frankreich leben, sagt er. Weitere Probleme hat der Polizeioffizier vor Ort festgestellt. Derartige Polizeiermittlungen würden viel Zeit in Anspruch nehmen. Das sei auch der Fall, wenn die Justiz eingeschaltet wird. In der Zwischenzeit würden die „Geschäftsführer“ der „Roma“ ihre Truppen ins Großherzogtum entsenden, um zu betteln. Lindenlaub unterscheidet dabei zwischen den Sammlern auf niedrigem Niveau, den Chefs in den Lagern und schließlich den richtigen Chefs an anderer Stelle.

Das Problem werde nicht vor Ort gelöst, da die Truppe auf dem Gelände problemlos von den richtigen Chefs „geopfert“ werde.
Um die Schwierigkeiten der Ermittlungsbehörden noch stärker zu betonen, erinnert Lindenlaub an die Razzia, die die französischen Behörden im Mai in einem Lager bei Thionville durchgeführt haben. Die Polizei habe sich dabei von der Armee unterstützen lassen. Man erkenne da „das Ausmaß des Problems und den Organisationsgrad dieser Gruppen“.

Gaston Vogel hatte die Diskussion um Bettelei in der Hauptstadt mit einem offenen Brief an Bürgermeisterin Lydie Polfer eröffnet. Darin hatte er von „Abschaum“ gesprochen und dabei Rumänien als Ursprungsland der Bettler genannt. Angesichts der zum Teil negativen Reaktionen, die ihm Fremdenfeindlichkeit vorwarfen, sollte er jedoch später wiederholt betonen, er habe lediglich die bandenmäßig organisierte Bettelei anprangern wollen.

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