Schätze aus dem Alltag

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LUXEMBURG – Vom 21. September bis zum 14. Oktober finden in Luxemburg die „Journées du patrimoine“ statt. Bauwerke, die zur Nationalen Kulturerbe gehören, öffnen den Besuchern ihre Türen.

Unter dem Titel „Erben und Vererben“ steht in den nächsten drei Wochen die Luxemburger Ausgabe der Europäischen Tage des Kulturerbes. Dabei geht es um eine Bestandsaufnahme der bestehenden Bauwerke, ihren Schutz und ihre Aufwertung. Bei 22 punktuellen Aktionen darf das Publikum dabei sein und Kenntnis von der Arbeit, den Vorschriften und den Überlegungen der Fachleute nehmen.

Der Brief vom Denkmalschutz macht häufig Angst. Für viele Hausbesitzer ist die Eintragung ihres Hauses ins Register der erhaltenswerten Bauwerke gleichbedeutend mit hohen Kosten und baulichen Einschränkungen. Sie haben das Gefühl, nicht mehr Herr im eigenen Haus zu sein, sondern sich den Vorschriften unzähliger Bau- und Konservierungsspezialisten beugen zu müssen.

„Wir wollen zeigen, dass das nicht der Fall ist. Viele Renovierungen finden in bester Übereinstimmung statt. Unsere Spezialisten machen keine strengen Vorschriften, sondern helfen mit Ratschlägen. Bei vielen Renovierungen legt der Staat auch finanziell Hand mit an“, erklärt der Direktor des Denkmalschutzes, Patrick Sanavia, bei der Vorstellung der diesjährigen „Journées du patrimoine“.

Politischer Hintergrund

Die Idee, in diesem Jahr das ländliche Baukulturgut in den Vordergrund zu stellen, kommt ursprünglich aus der gegenwärtigen Aufgabe des Denkmalschutzes. Seit drei Jahren steht er den einzelnen Gemeinden bei der Bestandsaufnahme zur Seite, die sie vor der Aufstellung ihres allgemeinen Bebauungsplanes (PAG) machen müssen. Darin werden alle Gebäude der Gemeinde genau registriert.

„Auch die Gemeinden müssen ihre Bausubstanz schützen“, so Sanavia. Geachtet wird auf die Authentizität der Bauten, ihren Zweck, ihre architektonische Bedeutung, ihren historischen Wert.

Über 900 Gebäude hat der nationale Denkmalschutz entweder klassiert oder ins zusätzliche Inventar aufgenommen. 145 Mal sind seine Beamten, zusammen mit den lokalen Verantwortlichen, durch die verschiedenen Ortschaften des Landes gegangen, um eine genaue Bestandsaufnahme zu erstellen.

Führungen, Konferenzen, Ausstellungen

Die Europäischen Tage des Kulturerbes stehen unter einem doppelten Zeichen: Auf der einen Seite nehmen die Experten die Besucher mit auf Stadtbegehungen in Vianden und in Düdelingen.

Eine Ausstellung in den Räumlichkeiten der „Fondation de l’architecture et de l’ingénierie“ zeigt, wie die Arbeiten in Roodt/Syre gelaufen sind und wie das Ergebnis aussieht. Und schließlich sollen die Privathäuser, die während der Aktion punktuell zugänglich sind, das Resultat einer fachgerechten architektonischen Konservierung zeigen. Drei Konferenzen und ein kreatives Atelier, in dem Kinder und Jugendliche Bekanntschaft mit dem Denkmalschutz machen können, runden das Angebot ab. Den Auftakt macht die Eröffnung der Ausstellung in der „Fondation de l’architecture et de l’ingénierie“, die ab Sonntag, den 23. September, 14 Uhr, bis zum 13. Oktober für das Publikum zugänglich ist.

Den Abschluss bilden die Kirche in Schüttringen und das Haus Ewen in Larochette, die am 14. Oktober besucht werden können.

Wer an den Führungen teilnehmen will, kann sich beim Denkmalschutz anmelden, unter der Telefonnummer 247-86650. Das detaillierte Veranstaltungsprogramm gibt es unter www.ssmn.public.lu.