Monolog beim Tribunal

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Fortsetzung der Lesestunde beim Bommeleeër-Prozess. Pierre Reuland, Ex-Polizeigeneraldirektor, hörte sich am Dienstag die Niederschrift seiner Zeugenvernehmung an. Langeweile im Saal.

Die Gerichtsverhandlung im Bommeleeër-Prozess wurde am Dienstag nahtlos fortgesetzt. Am Montag hatte das Gericht damit begonnen, Pierre Reuland seine vor der Sommerpause gemachten Zeugenaussagen vorzulesen. Für diesen Vorgang hat das Gericht fast drei volle Tage geplant. Dem Wunsch des ehemaligen Polizeichefs, die Niederschrift in Ruhe zuhause lesen zu können, hatte Richterin Sylvie Conter am Montag nicht entsprochen.

Die Leseoperation konnte das Publikum und die Prozessteilnehmer nicht begeistern. Me Gaston Vogel, Verteidiger des Angeklagten Marc Scheer, hatte sich gleich zu Beginn demonstrativ abgewendet und döste vor sich hin. Pierre Reuland machte sich seinerseits eifrig Notizen. Nach anderthalb Stunden saß nur noch eine Person im Zuschauerraum.

Bevorzugte Behandlung?

Währenddessen machte sich die Verteidigung so ihre Gedanken über das Geschehen. Herr Reuland könne sich in keinster Weise beschweren, dass er nicht genut Zeit für seine vorgelesene Zeugenaussage hatte, sagte Me Lydie Lorang während einer Sitzungsunterbrechung. Die Angeklagten Marc Scheer und Jos Wilmes hätten 2007 nicht die Möglichkeit bekommen, ihre Aussagen so zu prüfen, wie Reuland dies tut. Lorang schloß juristische Konsequenzen gegen Reuland nicht mehr aus.

Die Lesestunde wird am Mittwoch fortgesetzt. Ab Montag prüft Pierre Reuland die Abschrift noch einmal. Das Gericht stellt ihm dazu einen Raum zur Verfügung.