Weil im Hexagon ab 1. Oktober eine weitere Preissteigerung auf Tabakwaren ansteht, berichtete die Nachrichtenagentur AFP über die zahlreichen Franzosen, die in den letzten Tagen regelrechte Hamsterkäufe an einer Autobahntankstelle in Berchem durchführten. Die Käufer scheuten keine langen Wege und kamen nicht nur aus Nancy, sondern auch aus der Franche-Comté und anderen fernen Regionen. Zigaretten und Tabak gingen an diesen Tagen fast tonnenweise über den Ladentisch, gehamstert wurde für Freunde und Verwandte, Bestellungen nahmen die französischen Kunden über ihr Handy entgegen.
Belgische (u.a. „l’Avenir“) und französische Regionalzeitungen (z.B. „Midi Libre“) griffen das Thema auf und so wissen von Thionville bis Montpellier alle Raucher und Nichtraucher, dass Zigaretten aus Luxemburg für den Eigenbedarf günstig im Einkauf sind und zusätzlich noch ein Zubrot sein können, um die Haushaltskasse aufzufüllen.
Jetzt wissen’s auch die Libanesen
Die AFP-Nachricht wurde sogar von der libanesischen Zeitung „orient-le jour“ übernommen, wird aber die Bürger dieses Landes kaum zu Hamsterkäufen in Luxemburg anregen können.
In Luxemburg gibt es außer Spanien, bedingt durch die niedrigen Akzisen, EU-weit die billigsten Zigaretten.
Wenn, wie Tageblatt.lu am 10. Oktober 2011 berichtete, Minister Frieden das baldige „Ende des Tabaktourismus“ in Europa verkündet hatte, so spricht die aktuelle Praxis eine ganz andere Sprache. Es sei denn, er wolle, wie er angedroht hatte, die luxemburgischen Akzisen schrittweise erhöhen und an die europäischen Werte anpassen. Bisher konnte der Staat über die Akzisensteuer auf Tabakwaren rund 400 Millionen Euro pro Jahr einsäckeln.
De Maart

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