Bei der Hotline – 116 000 – die am Mittwoch freigeschaltet wurde, handelt es sich um eine einheitliche europäische Nummer für vermisste Kinder in Luxemburg. „Diese Nummer – 116 000 in der ganzen EU – können verzweifelte Eltern anrufen, wenn sie ein Kind auf einer Reise oder während eines Aufenthalts in einem EU-Mitgliedstaat verlieren“, heißt es in einer Mitteilung der Vertretung der EU-Kommission in Luxemburg am Mittwoch.
Unter der Notfallnummer können Eltern vermisste Kinder melden und gleichzeitig psychologische, rechtliche und behördliche Beratung und Unterstützung erhalten. Außerdem helfen spezial geschulte Mitarbeiter den Eltern sich an die Behörden vor Ort zu wenden, um das vermisste Kind so schnell wie möglich zu finden. In Luxemburg stehen als Ansprechpartner bei der Hotline die Polizei und die Nationale Kinderbehörde „Office national de l’enfance“. Der Anruf bei der Hotline ist kostenlos, die Sonderrufnummer ist 24 Stunden am Tag erreichbar.
Ansprechpartner in der Not
Aber nicht nur Eltern, die ein Kind vermissen, können die 116 000 wählen. Auch Kinder, die von zu Hause weggelaufen sind, finden dort einen neutralen Ansprechpartner, der im Notfall weiterhelfen kann. Außerdem steht die Sonderrufnummer Menschen offen, die ein als vermisst gemeldetes Kind gesehen haben und so einen wichtigen Hinweis zu dessen Verbleib liefern können.
Justiz-Kommissarin Viviane Reding begrüßte die Freischaltung der Nummer in Luxemburg: „Wenn ein Kind verschwindet, ist das immer eine Tragödie. Die Situation ist jedoch für die Eltern umso schlimmer, wenn sie sich nicht in ihrem Heimatland befinden.“
Spätzünder Luxemburg
Bereits 2007 wurde die Nummer 116 000 europaweit für eine Hotline für vermisste Kinder reserviert. Seit 2009, im Rahmen des sogenannten „Telekommunikationspakets“ waren die Mitgliedstaaten verpflichtet, die Notfallnummer bis zum 25. Mai 2011 in Betrieb zu nehmen. Die jetzt in Luxemburg mit Verspätung freigeschaltete Hotline ist in Bulgarien, Finnland, Irland, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und in der Tschechischen Republik noch nicht in Betrieb. Portugal war hingegen Vorreiter dabei und schaltete als erstes Land 2007 die Sonderrufnummer 116 000 frei.
De Maart

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