„Ich musste mich wehren“

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Vor dem Bezirksgericht Luxemburg mussten sich am Dienstag drei Männer verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten sich gegenseitig verprügelt und einen vierten Mann lebensgefährlich mit dem Messer verletzt.

Die Taten gehen auf den 28. August 2011 zwischen 3 und 4 Uhr nachts zurück. Hier soll es anlässlich einer Party im Centre Sportif Spora zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei kapverdischen Banden gekommen sein. Der Hauptbeschuldigte, ein 23-jähriger Mann, habe mit einem Messer mehrere Male auf einen 28-jährigen Mann eingestochen und ihn lebensgefährlich verletzt. Er litt unter einem Hemato-Pneumothorax. Dies unterstrich der Arzt während dem ersten Verhandlungstag.

Dem Angeklagten wird zudem vorgeworfen, er hätte beiden Mitbeschuldigten gegenüber Morddrohungen geäußert. Auch soll er in der besagten Nacht eine Waffe mit sich getragen haben. Mit dieser wurden nur ein paar Schüsse in die Luft abgefeuert und niemand wurde verletzt. Den beiden anderen Angeklagten, einem 36-jährigen und einem 26-jährigen Mann, wird vorgeworfen, sie hätten sich gegenseitig Morddrohungen gemacht und sich gegenseitig verprügelt. Einer der beiden habe den Hauptbeschuldigten mit der Faust zusammengeschlagen, ihn mit den Füßen gegen den Kopf gerannt und zum Schluss mit der Schnalle eines Gürtels auf ihn eingeschlagen.

Laut Anklageschrift soll einer der beiden Mitbeschuldigten auch eine Waffe dabei gehabt haben. Anfangs der Sitzung forderte der Rechtsanwalt des Opfers, welches lebensgefährlich mit dem Messer verletzt wurde, einen Schadensersatz von insgesamt 20.000 Euro.

Hoher Alkoholkonsum

Danach war es an den Beschuldigten, die vor den Präsidenten der Kriminalkammer, Prosper Klein, traten. Der 26-Jährige unterstrich, dass er sich den genauen Grund für die Taten nicht erklären könnte und führte die Handlungen auf den hohen Alkoholkonsum zurück. Der Hauptbeschuldigte, dem die Messerattacke vorgeworfen wird, erklärte den Richtern, dass der Messerangriff ein Missverständnis war.

Er versuchte Ausreden zu finden und bedauerte die Tat. „Ich wollte nicht dass es so weit kommen musste, doch ich wurde angegriffen und musste mich wehren“, so der Beschuldigte. Der dritte Angeklagte konnte sich auch nicht mehr genau an den Tathergang erinnern. Jeder der drei entschuldigte sich für die Taten und versuchte auf seine Weise eine Rechtfertigung für die Schlägerei zu finden.

Die Staatsanwaltschaft beantragte zwölf Jahre Haft für den 23-Jährigen und neun Monate Gefängnis für die beiden anderen Beschuldigten. Das Urteil wird am 23. Januar gefällt.

(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)