Donnerstag23. Oktober 2025

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Fairer Handel bekommt dem Verbraucher

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Die Luxemburger Konsumenten geben mehr Geld aus für Fairtrade-Produkte. Geschätzt sind insbesondere Kaffee und Schokolade.

2010 kauften Luxemburger Verbraucher für 6,16 Millionen Euro fair gehandelte Produkte, vor allem Lebensmittel. Das sei eine Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so Transfair-Minka, die seit Jahren für den fairen Handel plädiert.
Dabei sind Fairtrade-Erzeugnisse teurer, weil die Einkaufspreise über die normalen Marktpreise liegen. Dieser Preisaufschlag geht an die Produzenten und deren Kooperativen, so der Grundgedankte von Fairtrade. Derzeit stehen 800 Fairtrade-Produkte in 165 Verkaufsstellen in Luxemburg im Angebot.

Renner bei den Lebensmitteln war 2010 Schokolade. Deren Umsatz legte um 33 Prozent zu. Angeboten wird Fairtrade-Kakao weltweit von 122.000 Produzenten, die in 55 Kooperativen organisiert sind, so Fairtrade-Minka. Zuwachsraten wurden auch beim Fairtrade-Saft festgestellt: 12,3 Prozent. Verkauft wurden dabei 255.000 Liter. Stets beliebter sind auch Fairtrade-Ananas (+ 19,5 Prozent), Tee (+ 13,5 Prozent) und Reis (+ 5 Prozent). Verschenkt werden zunehmend fair gehandelte Rosen. Davon wurden 311.760 Stück allein in Luxemburg verkauft.

Auf eine Tasse Kaffee

Begonnen hatte alles mit Kaffee. Der Verkauf der fair gehandelten Kaffeebohne stieg im letzten Jahr erneut um 8 Prozent. 163 Tonnen wurden allein in Luxemburg verkauft, was 5,31 Prozent des verkauften Volumens entspricht, wohlwissend dass ein Großteil des Kaffees in die Grenzregionen reexportiert wird.

Für die Produzenten bedeutet die Zusammenarbeit mit den Organisatoren des Fairen Handels zusätzliche Einnahmen. So liegt der Kaffeepreis, den äthiopische Kaffeebauern beispielsweise von der französischen Altereco bekommen um 48 Prozent über dem Weltmarktpreis. Für den einzelnen Produzenten und seine Kooperative ist das ein zusätzliches Einkommen von 14 bzw. 16 Prozent. Das zusätzlich an die Kooperative fließende Geld dient unter anderem der Entwicklung gemeinschaftlicher Infrastrukturen.
Spektakulär ist der Einnahmeplus für Teebauern in Sri Lanka, heißt es von Transfair Minka in Luxemburg. Dort liege der gezahlte Einkaufspreis um über 200 Prozent über dem Weltmarktpreis. Für den Produzenten bedeute dies eine Verdoppelung des Einkommens.