Montag10. November 2025

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Champagner-Deckel aus aller Welt

Champagner-Deckel aus aller Welt
(Martine Feller)

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BARTINGEN – Das Sammeln von Champagnerdeckel ist bei rund 200.000 Sammler weltweit ein beliebtes Hobby. Der Ursprung des Champagnerdeckels geht dabei auf den 5. Juli 1884 zurück, als Adolphe Jacquesson aus Châlons en Champagne ein Patent für diese Deckel anmeldete.

Ähnlich wie in der Philatelie und Numismatik gibt es auch bei den Champagnerdeckel (Placomusophilie) Seltenheiten welche sehr teuer gehandelt werden.

Am vergangenen Wochenende fanden sich dann auch zahlreiche Sammler im Centre Attert zur dritten internationalen Börse der „Placomusolux“ ein. Der Verein Placomusolux ist noch recht jung, er wurde 2009 gegründet und zählt rund 60 Mitglieder. Wie zum Anlass der beiden ersten Sammlerbörsen, wurde eine Sonderausgabe Champagner aus dem Hause Yves Delporte mit einem neuen vereinseigenen Champagnerdeckel produziert.

Kaufen, verkaufen, tauschen

An rund 100 Tischen konnte man Champagnerdeckel aus der ganzen Welt bestaunen, kaufen verkaufen und tauschen. Sowohl Händler als Sammler reisten aus vielen Ländern nach Luxemburg und verbrachten auch hier eine Nacht. Der teuerste Champagnerdeckel stammt aus dem Hause Pol Roger von 1923, einer damaligen sehr kleinen „millésime“ Ausgabe. Der Deckel, wovon heute nur noch 7 Stück im Umlauf sind, wird mit 3200 Euro gehandelt.

Die Preise der einzelnen Champagnerdeckel unterliegen genau wie in der Philatelie Marktschwankungen, orientieren kann man sich aber immer an den Katalogen von Laurent Lambert. Nicht alle Champagnerdeckel sind katalogisiert, dies gilt insbesondere für Probedrucke welche manchmal den Weg zu Sammler finden. Die Herkunft der Deckel hat einen großen Einfluss auf die Preisentwicklung, je nachdem ob Winzer die Deckel auch ohne Champagner verkauften.

Die Champagnerdeckel welche weltweit gesammelt werden, sind ein Aushängeschild für Länder und Winzer, dem wird hier zu Lande aber wenig Rechnung getragen. Viele Luxemburger Winzerbetriebe kaufen nur das billigste Blech, an Einfallsreichtum zum Druck der Kapsel fehlt es. So wünschen sich die Sammler auch zum Beispiel eine Sonderausgabe „Cuvée Andy a Frank Schleck“ mit einem schönen Champagnerdeckel. Solche Vorschläge stoßen bei den Luxemburger Winzer auf taube Ohren. Eigentlich Schade, dass Luxemburger Winzer diesen Weg der Werbung nicht nutzen, denn wo Champagnerdeckel gesammelt werden, werden auch Champagnerflaschen geöffnet.