64 Prozent der Opfer sind Frauen

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LUXEMBURG - 844 Fälle häuslicher Gewalt wurden 2013 registriert. 2012 waren es 801 Fälle. Diese und andere Zahlen deckte am Donnerstag der Jahresbericht von Gleichstellungsministerin Lydie Mutsch auf.

2013 musste die Polizei 844 Mal eingreifen, weil einer der Partner den anderen in der gemeinsamen Wohnung misshandelte. Im Vorjahr hatte die Polizei noch 801 Fälle häuslicher Gewalt verzeichnet. Am Donnerstag stellte Gleichstellungsministerin Lydia Mutsch ihren Jahresbericht über häusliche Gewalt vor.

Demnach stellte die Polizei in 312 Fällen gewaltsame Angriffe auf eine Person fest. Manche führten zu einem Krankenschein des Opfers. In 64,26 Prozent der Fälle waren die Opfer Frauen, in 35,74 Prozent waren die Opfer Männer. Anders gesehen, waren 69,11 Prozent der Täter männlich und 30,89 Prozent der Täter weiblich.

Partner muss Wohnung verlassen

Laut Gesetz muss der gewalttätige Partner die gemeinsame Wohnung verlassen. 2013 sprachen die Staatsanwälte von Luxemburg und Diekirch 357 derartige Wegweisungen aus. In 337 Fällen (94,39 Prozent) waren es Männer, die die gemeinsame Wohnung verlassen mussten. Bei 311 der 357 Wegweisungen war es zu Gewalt innerhalb einer Paar-Beziehung (oder Ex-Paar-Beziehung) gekommen.

In 28 Fällen (leichte Steigerung gegenüber 2012) waren es „Kinder“, die sich an einem Elternteil vergriffen und aus diesem Grund die Wohnung verlassen mussten. Umgedreht vergriffen sich in 15 Fällen Erwachsene an ihren „Kindern“. Unter dem Begriff „Kinder“ sind Nachkommen im Allgemeinen zu verstehen, nicht unbedingt Kleinkinder, erläutert der Bericht.

Das Phänomen der häuslichen Gewalt betrifft alle sozialen Schichten und alle Nationalitäten. Obwohl die Zahl der registrierten Fälle häuslicher Gewalt mit 844 im Jahr 2013 recht hoch ist, dürfte die Dunkelziffer höher sein. Der Jahresbericht wird von einem Ausschuss erstellt, dem sowohl Vereinigungen zur Betreuung der Opfer als auch staatliche Stellen angehören. Seit Dezember 2013 ist auch die bisher einzige Vereinigung, die sich um die Täter kümmert, im Ausschuss vertreten.