Sonntag16. November 2025

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„Luxemburg auf die Weltkarte setzen“

„Luxemburg auf die Weltkarte setzen“
(Bloomberg)

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Luc Frieden wird 2013 den Gouverneursrat des IWF und der Weltbank präsidieren. Die Gelegenheit für Luxemburg international Präsenz zu zeigen, so Luc Frieden gegenüber Tageblatt.

Dass Luxemburg nächstes Jahr die Präsidentschaft des Gouverneurrats des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank übernimmt, sei eine gute Reklame für Luxemburg und eine Anerkennung der Rolle, welche das Land in den internationalen Organisationen spielt. Dies meinte in der Nacht zu Montag Finanzminister Luc Frieden, während einer Wirtschaftsmission in Mexiko dem Tageblatt gegenüber.

Logo" class="infobox_img" />Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden. (Bild: Tageblatt)

Es waren anstrengende Tage für Finanzminister Luc Frieden, nicht nur wegen des Trubels um den Budgetrapport zu Hause, sondern eben auch wegen seines Aufenthalts in Tokyo. Dort fiel am Freitag die Entscheidung über den Vorsitz in den beiden Finanzinstitutionen zu Gunsten Luxemburgs – un vor Friedens Weiterreise nach Mexiko zum Auftakt einer Wirtschaftsmission, die den Minister noch nach Brasilien führen wird. Bislang hatte er sich noch nicht über diese Ernennung äußern können.

Die Rolle eines kleinen Landes

Luc Frieden erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Präsidentschaft der UN-Vollversammlung durch Gaston Thorn im Jahre 1975. Das, was die UN-Vollversammlung auf diplomatischer Ebene sei, sind die Vollversammlungen des IWF und der Weltbank auf der Finanzebene. „Als Präsident des Gouverneurrats des IWF und der Weltbank ist man primus inter pares. Man leitet die Sitzung, man hält vor den Gouverneuren eine Rede. Wir haben unsere Kandidatur in dem Sinne gestellt, um einerseits Präsenz zu zeigen und andererseits Luxemburgs Botschaften auch international zu äußern.“

Aus den selben Gründen würde man auch die Kandidatur für den Sitz im UN-Sicherheitsrat stellen. In dieser Frage wird bekanntlich diese Woche eine Entscheidung fallen.

Luxemburg auf die Weltkarte setzen

„Natürlich wird Luxemburg die Welt nicht retten,“ meinte Frieden. Man wolle aber auch im Geiste der Vorgänger handeln, welche 1944 in Bretton Woods bei der Gründung der Weltbank und des IWF dabei waren. „Sie haben den Grundstein dafür gelegt, dass Luxemburg einen Platz in der Welt hat.“ Ähnlich verhält es sich natürlich mit denen, welche seit den fünfziger Jahren aktiv an der Konstruktion zur Einheit Europas mitgearbeitet haben. „Wir konnten dadurch mehrmals die EU-Präsidentschaft ausüben.“

Gerade für ein kleines Land sei es eben wichtig, dass man manchmal zeigt, dass man existiert. Dies wiederum würde einem anderswo mehr Gewicht verleihen.

Luc Frieden beruhigte in dieser Hinsicht auch, dass es sich nicht um einen Vollzeit Job handeln wird. In der Tat, an der Sitzung die der Finanzminiser nächstes Jahr leiten wird, hätte er sowieso teilgenommen.