Letzter Kriegsverbrecher vor Gericht

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Fünf Tage nach seiner Festnahme ist der letzte mutmaßliche Kriegsverbrecher aus dem früheren Jugoslawien zum ersten Mal vor seinen Richtern in Den Haag erschienen.

Bei der Anhörung am Montag machte der einstige Führer der serbischen Minderheit in Kroatien, Goran Hadzic, von seinem Recht Gebrauch, sich vorerst nicht zur Anklage zu äußern. Sein Mandant wolle die Möglichkeit nutzen, dies erst später zu tun, erklärte der Pflichtverteidiger Wladimir Petrovic.

Zuvor hatte der Vorsitzende Richter O-Gon Kwon dem Angeklagten erläutert, dass er 30 Tage Zeit habe, um auf schuldig oder nicht schuldig zu plädieren. Die Staatsanwaltschaft wirft Hadzic in insgesamt 14 Anklagepunkten vor, für die Ermordung hunderter kroatischer Zivilisten und die Zwangsvertreibung zehntausender weiterer Kroaten durch serbische Truppen verantwortlich zu sein.

Die Anklage umfasst eines der schwersten Verbrechen während des Kroatien-Krieges Anfang der 90er Jahre. Dabei waren in der Stadt Vukovar im November 1991 mehr als 200 Kroaten ermordet worden. Hadzic bestätigte bei der kurzen ersten Anhörung, dass er die inzwischen von der Staatsanwaltschaft aktualisierte Anklageschrift gelesen und verstanden habe.