Le Pen kam nur bis Schengen

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Frankreichs rechtsextreme Spitzenkandidatin Marine Le Pen hat am Freitag eine Schiffsfahrt auf der Mosel unternommen und kam dabei nur bis Schengen.

Das Schengener Abkommen ist für Marine Le Pen,Präsidentin des Front National und Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der Europawahl, die Ausgeburt des Teufels. Ihre Abscheu tat die Euro-Deputierte am Freitag dadurch kund, dass sie eine Kopie besagten Vertrags in einen blauen Mülleimer fallen ließ. Dies unweit des Ortes, wo die Verträge 1985 unterschrieben wurden, bei Schengen. Dorthin war sie zusammen mit einigen Dutzend Parteimitgliedern und Journalisten an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gekommen, das von Sierck-les-Bains losgefahren war. Unmittelbar vor der Moselschleuse Apach unweit von Schengen hielt das Boot an.

Die Schengener Verträge seien „eines der größten Fehler“ und „eine der kriminellsten Taten“ bei der europäischen Konstruktion, so Le Pen an Bord des Flussschiffes. Schengen reime sich auf illegale Immigration und durchlässige Grenzen für die internationale Kriminalität.

Gemeinde nicht informiert

Schengens Bürgermeister Ben Homan zufolge sei die Gemeinde nicht über die Aktion von Marine Le Pen informiert worden. Er sei froh, dass die Frau jenseits der Grenze geblieben sei, sagte er Tageblatt.lu am Freitagabend. Diese Leute sollen in ihrem Saft schmoren. Schengen sei für alle Menschen offen, die für einen offenen Schengen-Raum und die EU sind. „Wir hätten Schwierigkeiten, diese Dame zu empfangen“, so Ben Homan.

Das Schengener Abkommen zum schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen war am 14. Juni 1985 an Bord eines Schiffes vor Schengen von den Regierungen Belgiens, Luxemburgs, Deutschlands, Frankreichs und der Niederlande unterzeichnet worden. Heute gehören ihm 26 Länder darunter auch die Nicht-EU-Staaten Island, Schweiz und Norwegen an.