Lawrow unterstützt Assad

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(dpa)

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Nach dem Scheitern der Syrien-Resolution im Weltsicherheitsrat lässt Präsident Assad seine Truppen weiter gegen die Opposition vorgehen. Russland startet eine eigene diplomatische Offensive, Rom und Paris rufen ihre Botschafter zurück.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat bei seinem Syrien-Besuch Verständnis für das Vorgehen von Präsident Baschar al-Assad im Konflikt mit der Opposition geäußert. „Jeder Führer in jedem Land sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein“, sagte Lawrow zu Beginn des Treffens mit Assad am Dienstag nahe der Hauptstadt Damaskus. „Sie sind sich Ihrer (Verantwortung) bewusst“, ergänzte Lawrow nach Angaben der russischen Agentur Interfax. „Es ist in unserem Interesse, dass die arabischen Völker in Frieden und Harmonie leben.“

Moskau bekräftigt damit seine international umstrittene Haltung im Syrien-Konflikt. Die UN-Vetomächte Russland und China waren nach ihrer Blockade einer westlichen Resolution gegen Syrien im Weltsicherheitsrat international in die Kritik geraten.

Ende der Auseinandersetzungen

Im Mittelpunkt des Treffens Lawrows stehen Verhandlungen über eine Beendigung der Gewalt in Syrien. Angaben zum Inhalt der Gespräche hatte der Außenminister vor seiner Reise abgelehnt. Angeblich übergibt Lawrow eine Botschaft von Präsident Dmitri Medwedew. Möglicherweise werde auch eine Neuaufnahme der Beobachtermission der Arabischen Liga besprochen, berichteten russische Medien.

Lawrow und der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, Michail Fradkow, wurden in einer Autokolonne vom Flughafen zu Assads Residenz außerhalb von Damaskus gefahren. Am Straßenrand hätten jubelnde Menschen russische Fahnen geschwenkt und „Danke, Russland“ gerufen, meldete Interfax. Auch in der Stadt Aleppo soll es eine Pro-Russland-Kundgebung gegeben haben. Die Menschen dankten Russland dafür, dass es eine Verurteilung Syriens im Weltsicherheitsrat verhindert hatte.

Botschafter zurückgerufen

Unterdessen riefen erste Länder ihre Botschafter aus Syrien zurück. Frankreich ruft Botschafter aus Syrien zurück. Frankreich zog aus Protest gegen die anhaltenden Gewalttaten des Assad-Regimes seinen Botschafter in Syrien ab. Eric Chevallier werde in den nächsten Tagen zu Konsultationen nach Paris zurückkehren, teilte das Außenministerium am Dienstag mit. Die Unterdrückung der syrischen Bevölkerung habe sich zuletzt noch einmal verschlimmert. Frankreich hatte seinen Botschafter bereits im November vorübergehend zurückbeordert. Vorausgegangen waren damals Gewaltakte von syrischen Regimeanhängern gegen französische Einrichtungen.

Italien rief auch seinen Botschafter in Syrien, Achille Amerio, zu Konsultationen nach Rom zurück. Dies habe Außenminister Giulio Terzi angeordnet, teilte sein Ministerium am Dienstag in Rom mit. Die italienische Botschaft in Damaskus bleibe jedoch offen und operativ. Terzi hatte sich wiederholt sehr kritisch zu dem blutigen Vorgehen des Regimes in Syrien gegen seine eigenen Bürger geäußert.