Lange Haft für Ante Gotovina

Lange Haft für Ante Gotovina
(AP)

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Der kroatische General Ante Gotovina ist am Freitag für Kriegsverbrechen an serbischen Zivilisten zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag sah es erwiesen an, dass Gotovina für ungesetzliche Angriffe sowie Morde, Vertreibungen und Plünderungen in der seinerzeit von Serben bewohnten Region Krajina verantwortlich ist.

Fast 16 Jahre nach Kriegsverbrechen an tausenden Serben in Kroatien wurden an diesem Freitag in Den Haag die Urteile gegen den Befehlshaber Ante Gotovina und zwei weitere kroatische Generäle gefällt. In dem vor drei Jahren eröffneten Prozess mussten sich die Angeklagten wegen hunderter Morde sowie Vertreibung, Plünderung, Folter und unmenschlicher Behandlung in zahlreichen Fällen verantworten.

Generäle sind Nationalhelden

Die Staatsanwaltschaft forderte Haftstrafen wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit von 27 Jahren für Gotovina sowie 23 und 17 Jahren für die Mitangeklagten. Alle drei Generäle erklärten sich für unschuldig. In Kroatien genießen sie hohe Anerkennung, Gotovina wird als Nationalheld verehrt. Die katholischen Bischöfe des Landes appellierten an die Gläubigen, für Freisprüche zu beten.

Gotovina und die beiden anderen Kommandeure hatten im August 1995 die „Operation Sturm“ zur Rückeroberung der 1991 von kroatischen Serben proklamierten Republik Krajina geleitet. Die Militäroperation gilt vielen Kroaten als nationaler Befreiungsakt.