Der luxemburgische Außenminister, Jean Asselborn erklärte am Samstagnachmittag gegenüber dem Tageblatt, dass unter den Passagieren keine Luxemburger gewesen sind.
Das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ lief nahe der Insel Giglio vor der italienischen Westküste auf Grund. Während des ganzen Tages suchten Rettungsmannschaften in dem Schiff und auf dem Meer noch nach Vermissten, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die meisten der 4230 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden mit Rettungsbooten bis zum Samstagmorgen in Sicherheit gebracht. Die in Genua ansässige Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere nannte den Unfall ihres Schiffes eine bestürzende Tragödie und sprach den Angehörigen der Opfer (zwei Franzosen und ein Peruaner) ihr Beileid aus.
Festen Boden unter den Füßen
Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden erst zur Insel Giglio gebracht und dann aufs Festland nach Porto Santo Stefano. Sie sollen in Unterkünften in der Toskana und in Latium betreut werden.
Der Unglücksort befindet sich nur wenige hundert Meter vor dem Hafen der Insel Giglio. Das Schiff neigte sich nach einem Wassereinbruch stark zur Seite. Am Samstagmorgen wurde vor allem noch in dem unter Wasser liegenden Teil des havarierten Kreuzfahrtschiffes nach Menschen gesucht. Auch mehrere Hubschrauber wurden bei der Rettungsaktion eingesetzt.
Passagiere sprangen über Bord
Die Crew hatte einen Stromausfall gemeldet, bevor das Schiff vom Kurs abkam. Nach ersten Ermittlungen habe das Schiff einen Felsen gerammt, sagte der Chef des Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociera, Gianni Onorato, dem italienischen TV-Sender Sky 24. Der Kapitän, der in diesem Moment auf der Brücke gewesen sei, habe dann entschieden, das Schiff evakuieren zu lassen. Er wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Kapitän wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Herbeiführung eines Schiffbruchs.
Die Präfektur in Grosseto teilte mit, sie lasse prüfen, wie die 2400 Tonnen Treibstoff in den Tanks gesichert werden könnten, um eine größere Umweltverschmutzung zu vermeiden.
Schwere Evakuierung
Als das Schiff Schlagseite bekam, seien einige Passagiere in Panik geraten und über Bord gesprungen, sagte der Präfekt der Region Grosseto, Giuseppe Linardi. Die zunehmende Neigung des Schiffes habe die Evakuierung extrem erschwert, so die Kreuzfahrtgesellschaft. Sie sagte volle Kooperation mit den Behörden zu, um die Ursachen des Unfalls zu klären.
„Es ging ein Ruck durch das Schiff“, beschrieb der Deutsche Peter Honvehlmann aus Nordrhein-Westfalen per Telefon der Nachrichtenagentur dpa die Situation, als die „Costa Concordia“ gegen 22.00 Uhr auf Grund lief. „Innerhalb kürzester Zeit bekam es eine Schräglage, so dass die Vasen von den Tischen fielen, von den Tresen fiel alles runter, (…) so ähnlich wie im Film ‚Titanic‘, man hat es nicht geglaubt.“ Der 38-Jährige wurde zusammen mit seiner Frau gleich zu Beginn der Evakuierung von Bord gebracht.
Schiff trieb auf Küste zu
Zunächst seien die Passagiere von einem technischen Defekt unterrichtet worden, sagte Honvehlmann. Die Mannschaft habe versucht, die Leute zu beruhigen. „Dann trieb das Schiff immer mehr auf die Küste zu.“ Die Rettung sei chaotisch gewesen. „Das war die erste Kreuzfahrt in meinem Leben und sicherlich auch die letzte, sowas geht ja gar nicht.“ Eine Reihe von Passagieren klagte, die Besatzung habe für die Rettungsaktionen nicht richtig ausgebildet gewirkt.
Das knapp 300 Meter lange Schiff war am Freitag von Civitavecchia aus zu einer Mittelmeerkreuzfahrt aufgebrochen. Einige Stunden später meldete die Crew der Hafenbehörde technische Probleme gemeldet.
Neueres Modell
Das Schiff wurde nach Angaben der Kreuzfahrtgesellschaft 2006 gebaut und bietet in 1500 Kabinen Platz für 3780 Passagiere, um die sich 1100 Besatzungsmitglieder kümmern.
Es ist nicht der erste Zwischenfall mit der „Costa Concordia“. 2008 hatte das Schiff bei der Einfahrt in den Hafen von Palermo die Hafenbefestigung gerammt und war leicht beschädigt worden. Zum Zeitpunkt des Unfalls fegten heftige Sturmböen über die sizilianische Kapitale.
De Maart


















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