Krebsstiftung: Zigaretten sollen teurer werden

Krebsstiftung: Zigaretten sollen teurer werden

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Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Eine gute Gelegenheit, um den Kampf gegen dem Tabakkonsum zu verstärken und die Öffentlichkeit auf die Gefahren der Zigaretten aufmerksam zu machen.

In Luxemburg spielt die Krebsstiftung (Fondation contre le cancer) seit Jahren eine federführende Rolle im Kampf gegen das Rauchen. Rauchen dürfe nicht länger als normale Erscheinung der Gesellschaft gelten, meint die Präsidentin der Stiftung Marie-Paule Probst-Heinisch am Donnerstag. Das Ziel müsse sein, die Zahl der Raucher zu verringern und damit die Zahl derjenigen, die durch ihr Laster ihr Krebsrisiko erhöhen.

Sorgen bereitet Marie-Paule Probst-Heinisch die Jugend. Auf dem Abschlussfest der „Mission Nichtrauchen“, vergangene Woche habe man leider feststellen müssen, dass viele Schüler das Rauchen noch „normal“ finden. So nehmen die Jugendlichen fälschlicherweise an, dass etwa 70 Prozent der Bevölkerung zur Zigarette greifen. Dabei sei die Zahl der Raucher in den letzten Jahren auf etwa 23 Prozent gesunken, erinnert die Krebsstiftung. Es sei wichtig, dieses falsche Bild zurechtzurücken.

Jedem stehe es frei zu rauchen oder nicht. Aber wenn man raucht, sollen die Mitmenschen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, so die Chefin der Stiftung. Deshalb plädiert sie für die Einführung von Raucherräumen in den Cafés. Vor allem junge Menschen müssten davon abgehalten werden, mit der Zigarette in Berührung zu kommen. Des Weiteren müsse man den 51 Prozent der Raucher, die aufhören wollen, zur Zigarette zu greifen, helfen. Laut TNS-ILReS stört der blaue Dunst 87 Prozent der Bevölkerung.

Kein Anreiz zum Zigarettenkauf schaffen

Ein weiterer wichtiger Punkt im Kampf gegen den Tabakkonsum sind die Preise der Zigaretten. Sie müssten unbedingt drastisch angehoben werden, so Marie-Paule Probst-Heinisch. Auch fordert die Stiftung die Einführung des sogenannten „plain packaging“. Zigarettenhersteller sollen ihre Packungen einheitlich gestalten, sodass Farben, Logos, Markenbilder und Werbebotschaften den Verbraucher nicht mehr manipulieren können. Die Warnhinweise hingegen sollen mehr Platz erhalten. In Australien ist eine solche Regelung seit 2012 in Kraft, erinnert die Präsidentin der Krebsstiftung. Irland hat indes angekündigt, für 2014 eine dementsprechende Regelung angekündigt.

Das Luxemburger Gesundheitsministerium erinnert daran, dass Tabak die zweithäufigste Todesursache und die vierthäufigste Krankheitsursache weltweit ist. Hierzulande sterben jedes Jahr 500 bis 600 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums. Tabak enthalte mehr als 4000 giftige Substanzen wie Nikotin und
Kohlenstoffmonoxid sowie mehrere
krebserregende Bestandteile. Tabakkonsum sei die Ursache für viele Krankheiten oder verschlimmere die Erkrankungen. Tabak sei in jeder Form gefährlich: Als industriell gefertigte oder selbst gerollte Zigarette, als Zigarre, als Zigarillo oder Shishatabak, … , so das Ministerium, das auch auf die Gefahren des Passivrauchens hinweist.

Das Gesundheitsministerium betont, dass seit der Einführung des Anti-Tabak-Gesetzes im Jahre 2006 sich die Zahl der Raucher stetig verringert hat. Der Kampf sei aber noch nicht zu Ende. Deshalb bietet das Ministerium zusammen mit mehreren Partner, darunter die nationale Krebsstiftung, Entwöhnungsprogramme für Raucher an. Parallel will Mars Di Bartolomeo aber die Präventions-Maßnahmen verstärken. Dazu gehöre unter anderem das Verbot von Tabakwerbung und das geplante Rauchverbot in den Kneipen und Diskotheken. In diesem Zusammenhang soll den Jugendlichen ein besonders Augenmerk zukommen, heißt es am Donnerstag seitens des Ministeriums. Denn 33 Prozent der 25 bis 34-Jährigen würden noch rauchen. Spezielle Kampagnen sollen nun die Jugendlichen von der Zigarette abhalten.