Am 10. März kündigte Bildungsminister Claude Meisch an, den Mangel an verbeamteten Sekundarlehrern bzw. die zu hohe Anzahl an „Chargés“ bekämpfen zu wollen, indem mehr Kandidaten beim „Examen-Concours“ zugelassen werden. Dieses Reformvorhaben wurde von der „Association des chargés de l’enseignement national“ (ACEN) ausdrücklich gelobt, allerdings als unzureichend eingestuft. Die ACEN stuft die Rekrutierungspolitik des Bildungsministeriums nämlich immer noch als „nicht fair“ ein.
„Nivellement vers le bas“
Die hohe Anzahl an Kandidaten, die den „Examen-Concours“ nicht bestehen, sollte zumindest dazu führen, das aktuelle System zu überdenken. Zudem sei es nicht hinnehmbar, dass „ein Chargé in den ersten 15 Berufsjahren 500.000 Euro weniger Gehalt erhält als ein verbeamteter Sekundarlehrer und dabei ein Drittel mehr arbeitet“.
Die Lehrergewerkschaft Féduse sieht dies ganz anders. Eine Reform des eigentlichen „Examen-Concours“ lehnt sie strikt ab, da dies zu einem „nivellement vers le bas“ führen würde. Außerdem sei die Arbeit der „Chargés“ nicht mit der Arbeitsweise der verbeamteten Lehrer vergleichbar, denn „für irgendetwas müssen der ‚Examen-Concours‘, die dreijährige Praktikumszeit und die jährlichen 16 Fortbildungsstunden ja gut sein“. Die ACEN stellt hierzu fest, dass die „Chargés“ dieselbe Anzahl an Fortbildungsstunden absolvieren müssen und „ebenfalls in Programmkommissionen sitzen und Abschlussklassen unterrichten“. Ob die Auseinandersetzung zwischen der ACEN und der Féduse mit diesem Schlagabtausch beendet ist, scheint fraglich.
De Maart
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