Montag27. Oktober 2025

Demaart De Maart

Kein Angriff auf Zivilisten

Kein Angriff auf Zivilisten

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Nato hat die Behauptung der libyschen Regierung bestritten, bei Bombenangriffen seien 85 Zivilisten, darunter auch Kinder, getötet worden.

Ein Militärsprecher des Bündnisses sagte, in der Nähe der westlibyschen Stadt Zlitan seien in der Nacht zum Dienstag zwei frühere Bauernhöfe bombardiert worden. Diese seien zu einem Lager der Streitkräfte von Machthaber Muammar al-Gaddafi umfunktioniert worden. „Wir haben keine Hinweise auf zivile Opfer. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es militärische Opfer gibt, darunter auch Söldner.“

Das libysche Staatsfernsehen hatte zuvor Bilder gezeigt, die den Angaben zufolge aus einem Krankenhaus in der Nähe Zlitans stammten. Darauf waren die verbrannten Leichen von drei Kindern zu sehen. Außerdem wurde gezeigt, wie verletzte Frauen und Kinder ärztlich versorgt wurden.

„Ein militärisches Ziel“

Der kanadische Oberst Roland Lavoie sagte Journalisten in Brüssel: «Das war eindeutig ein militärisches Ziel und wir erwarten keine zivilen Opfer.» Die Nato habe das Gelände der zwei Bauernhöfe mit großen Hallen genau und lange beobachtet: Zu dem Komplex habe ein großes Zeltlager gehört. Die Gebäude seien benutzt worden, um die Truppen des Regimes mit Waffen, Munition und Nachschub zu versorgen, sagte der Militärsprecher des Nato-Einsatzes.

Die Regierungstruppen Gaddafis verlören erkennbar die Fähigkeit zu größeren Offensiven. Zunehmend würden militärische Fahrzeuge und Waffen in ursprünglich nicht-militärischen Gebäuden und Einrichtungen versteckt, um sie vor den Nato-Präzisionswaffen zu schützen.

Aufständische rücken vor

Nach Angaben des Nato-Sprechers haben die Aufständischen in den vergangenen Tagen erhebliche Erfolge westlich von Tripolis errungen. Sie seien der Hauptstadt „ziemlich nahe“. Die Regierungstruppen Gaddafis hätten sich hingegen an einer Reihe von Fronten zurückziehen müssen: „Aber die Lage ist nach wie vor im Fluss.“

Die Europäische Union plant eine Verschärfung der Sanktionen gegen Libyen. Sie sollen an diesem Mittwoch im schriftlichen Verfahren beschlossen werden, sagten Diplomaten. Zwei Unternehmen, darunter eine Ölgesellschaft, sollen zusätzlich auf eine schwarze Liste der EU gesetzt werden. Bisher gibt es unter anderem schon Sanktionen gegen die staatliche Ölgesellschaft und ein Flugverbot für Flugzeuge aus Libyen.