Kaum Hoffnung auf Überlebende

Kaum Hoffnung auf Überlebende
(Mostafa Hassanzadeh)

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Bei einem Unglück in einem iranischen Kohlebergwerk sind mindestens 21 Arbeiter ums Leben gekommen.

Sie starben, als sie am Mittwoch nach einer Gasexplosion ihre verschütteten Kollegen retten wollten, wie die Behörden in der nördlichen Provinz Golestan mitteilten. Für die 14 vermissten Kumpel, die in mehr als tausend Meter Tiefe in einem eingestürzten Stollen festsaßen, bestand am Donnerstagmorgen kaum noch Hoffnung. Die Leichen der 21 Arbeiter seien 600 Meter unter der Erde gefunden worden, sagte der Leiter des Katastrophenschutzes in Golestan, Sadegh-Ali Moghadam, der Nachrichtenagentur Irna.

Die Suche nach den Verschütteten, die in 1000 bis 1500 Metern Tiefe festsaßen, dauere an. Die Hoffnung, die Minenarbeiter lebend zu finden, sei aber „minimal“, fügte er hinzu. Moghadam korrigierte damit Angaben eines Vertreters der Bergbauindustrie, wonach bei der Explosion 32 Kumpel verschüttet worden seien. Die Behörden in Golestan ordneten eine dreitägige Trauer an. Das Unglück hatte sich am Mittwoch in einem Bergwerk bei Asad Schahr ereignet.

Hohe Gaskonzentration

Bei einer Gasexplosion stürzte ein Teil eines mehr als tausend Meter langen Stollens ein. 30 verletzte Bergleute wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Zwölf weitere konnten sich unverletzt aus dem Bergwerk retten. Rettungskräfte versuchten die ganze Nacht über, die verschütteten Arbeiter zu retten und pumpten Sauerstoff in den Stollen. Doch wegen der hohen Gaskonzentration unter Tage gestalteten sich die Arbeiten schwierig, wie ein Vertreter der Einsatzkräfte sagte.

Die Helfer seien 800 Meter tief in den Stollen vorgedrungen, hätten aber selbst zu wenig Sauerstoff, sagte der örtliche Chef des Roten Halbmonds. Die Einsatzkräfte befürchteten zudem eine erneute Explosion durch die hohe Konzentration von Kohlenmonoxid. Der iranische Präsident Hassan Ruhani, der sich bei der Wahl in zwei Wochen um eine zweite Amtszeit bewirbt, schickte seinen Arbeitsminister Ali Rabii zum Unglücksort.

Vizepräsident Eschak Dschahangiri sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und beauftragte Industrieminister Mohammed Resa Nemazadeh, die Unglücksursache zu untersuchen. Das Unglück könnte Ruhani politisch schaden: Seine Gegner werfen ihm vor, nicht genügend für die ärmeren Bevölkerungsschichten zu tun.