Etwas klarer sieht die Zukunft der Frachtflugunternehmens Cargolux nach dem Treffen der Gewerkschaften OGBL und LCGB mit Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler und Wirtschaftsminister Etienne Schneider am Montag aus. Das aktuelle Kräfteverhältnis im Aktionariat – 35 Prozent für Qatar Airways, 65 Prozent für Luxemburger Anteileigner (Luxair, BCEE, SNCI) – wird auch in Zukunft gewahrt. Auch nach einer möglichen Kapitalaufstockung.
Wann diese Kapitalaufstockung jedoch vorgenommen wird ist derzeit noch unklar. Über Höhe und Notwendigkeit werde später befunden, so OGBL-Sprecher Hubert Hollerich nach der Sitzung. Bis Sommer soll das strategische Komitee der Cargolux eine Studie über die zukünftige Geschäftspolitik und die dabei benötigte Flotte erstellt haben. Falls erfordert werde eine Tripartite zum Thema einberufen.
Klares Bekenntnis
Laut Aloyse Kapweiler (LCGB) haben die Regierungsvertreter eine klare Sprache gesprochen. Sie hätten sich eindeutig zur Cargolux, zum Flughafen Findel und zur Logistikpolitik des Staats bekannt. Das Treffen konnte die Befürchtungen über eine mögliche Erhöhung des Kapitalanteils des Katars zerstreuen. Ein Geheimabkommen, wonach Katar bis zu 49 Prozent erwerben könnte, gebe es nicht, so die Minister.
Keine zufriedenstellende Antwort bekam der OGBL bezüglich der weiteren Präsidentschaft der Cargolux. Die Gewerkschaft pocht auf eine Ablösung des aktuellen Präsidenten Albert Wildgen. Sein Mandat sollte jetzt ablaufen, wird jedoch aller Voraussicht nach verlängert, um mindestens ein weiteres Jahr. Der OGBL wirft Wildgen mangelnde Neutralität vor, da seine Anwaltskanzlei mit anderen Operationen katarischer Geschäftsleute befasst ist. Man poche nach wie vor auf eine geheime Abstimmung bei der Verwaltungsratssitzung am kommenden Mittwoch, so Hollerich. Sollte Wildgen dabei die absolute Mehrheit verpassen, sei die Regierung am Zug, so der Gewerkschafter. Eine Gegenkandidatur liegt derzeit nicht vor.
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