Junckers unheilvolle Alkoholfahne

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Jean-Claude Juncker soll laut „Welt am Sonntag“ Spitzenkandidat der EVP bei den Europawahlen werden. Auch Der Spiegel weiss davon und verweist auf Junckers „menschliche Schwächen“.

Er habe kein Alkoholproblem hatte Jean-Claude Juncker nach der Aussage von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem Anfang des Jahres gesagt. Der Niederländer hatte Juncker als ein „verstockter Raucher und Trinker“ bezeichnet. Wie Der Spiegel in seiner dieswöchigen Ausgabe schreibt, erinnern sich Teilnehmer der Euro-Gruppen-Besprechungen an Sitzungen, „die Juncker ‚etwas erratisch‘ geleitet habe, andere wollen eine Alkoholfahne gerochen haben.“

In Luxemburg würden politische Weggefährten Junckers nur die Achseln zucken bei diesem Thema, so das Wochenmagazin. Junckers Trinkfreude sei ein offenes Geheimnis. Auch in EVP- und CDU-Kreisen sei man sich des Themas bewusst. „Schon zum Mittagessen genehmige er sich mitunter zwei Gin Tonic und ein Bier“, so der Spiegel. In seiner Amtsführung habe ihn das bislang nicht beeinträchtigt, würden Junckers Weggefährten schnell hinterher schieben.

EVP braucht prominenten Kandidaten

Am Sonntag hatte „Welt am Sonntag“ gemeldet, dass die EVP bei ihrem Kongress am 6. März in Dublin Juncker zu ihrem Spitzenkandidaten nominieren werde. Eine Information, die der Spiegel bestätigt. Die EVP-Spitze setze weiter auf Juncker, so die Zeitschrift. Denn sie brauche einen prominenten Kandidaten, der dem SPD-Spitzenmann Martin Schulz im anstehenden Wahlkampf Paroli bieten könne. Das Thema (Alkohol) habe bei Gesprächen über die Spitzenkandidatur bisland nie eine Rolle gespielt. Für Juncker spreche, dass er Zuhörer wie nur wenige für Europa zu begeistern vermag.

Als offene Flanke bezeichnet das Magazin dann noch die SREL-Affäre in Luxemburg. Unter Junckers Ägide habe der Geheimdienst ein bizarres Eigenleben entwickelt. Erinnert wird dann noch an das Gedächtnisprotokoll von SREL-Agent André Kemmer, in dem ein Treffen Junckers mit SREL-Chef Mille geschildert wird. Juncker sei stockbesoffen gewesen und habe gegenüber Mille mehrmals das Wort „ficken“ gebraucht. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ hat Juncker diesen Agentenbericht als Teil eines seit Jahren betriebenen Destabilisierungsmanövers bezeichnet. Dem Job des Kommissionspräsidenten sei er gewachsen. Er werde gerne über Politik befragt, nicht über sein Alkholproblem, das er nicht hat, sagte er.