Juncker drängt auf Privatisierung

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Der Chef der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, hat Griechenland eine Privatisierung des Staatsbesitzes nach dem Modell der deutschen Treuhand vorgeschlagen.

„Ich würde es sehr begrüßen, wenn unsere griechischen Freunde nach dem Vorbild der deutschen Treuhandanstalt eine regierungsunabhängige Privatisierungsagentur gründen würden“, sagte Juncker in einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“. Diese Institution solle auch mit ausländischen Experten besetzt sein. „Die Europäische Union wird das Privatisierungsprogramm künftig so eng begleiten, als würden wir es selbst durchführen“, kündigte Juncker an.

Die möglichen Erlöse bezifferte er auf „erheblich mehr als die 50 Milliarden, die die griechische Regierung vorgeschlagen hat“. Die EU erwarte von Griechenland auch, „dass die beiden großen politischen Gruppierungen des Landes ihre kleinlichen Streitigkeiten beilegen“, sagte der Euro-Gruppen-Chef: „Regierung und Opposition sollten gemeinsam erklären, dass sie sich zu den Reform-Vereinbarungen mit der EU bekennen.“ Erst wenn Griechenland seinen Haushalt konsolidiert habe, könne man eine „sanfte Umschuldung“ einleiten. „Dann können wir darüber nachdenken, die Laufzeiten von öffentlichen wie privaten Krediten zu verlängern und die Zinsen zu senken“, so Juncker.